Uber-Fahrer beschützt Kundin vor aufdringlichem Mann

Symbolbild
Um sich vor einem zudringlichen Bekannten in Sicherheit zu bringen, bat die Frau den Fahrer, so zu tun, als sei er ihr Freund.

Die Szenen, die Brandon Gale kürzlich in einem Facebook-Posting beschrieb, kennen viele Frauen nur allzu gut.

Gale, der laut eigenen Angaben als Fahrer für die Fahrdienstvermittler Uber und Lyft arbeitet, schilderte auf dem sozialen Netzwerk, dass er unlängst von einer Kundin zu einem Jahrmarkt bestellt wurde. Rund 30 Sekunden, nachdem er die Fahrt akzeptiert hatte, bekam er eine Nachricht von der Frau. Darin bat sie ihn, so zu "tun, als wärst du mein Freund".

"Du musst so tun, als ob du mich kennst"

Verwirrt fragte der Fahrer nach dem Grund für die ungewöhnliche Bitte. "Du musst einfach so tun, als ob du mich kennst und nicht mein Uber-Fahrer bist", antwortete die Frau.

Auf dem Weg zum Abholort nahm Gale alle Uber und Lyft Schilder im Auto ab, versuchte sogar seinen Ehering möglichst unauffällig zu tragen. Als er dort eintraf, ließ er das Autofenster herunter und sah seine Kundin zusammen mit einem Mann an der Straße stehen.

"Hi, Babe! Ich bin gleich da!", rief ihm die Kundin prompt zu. Da Gale sein Versprechen halten wollte, spielte er mit und erwiderte: "Großartig, weil ich verhungere schon!" Dem Mann winkte er ebenfalls zu. Dieser habe "halbherzig zurückgewunken", erinnert sich Gale auf Facebook.

Nachdem die Frau eingestiegen und der Mann außer Seh- und Hörweite war, erklärte sie Gale die Umstände.

Mann akzeptierte "Nein" nicht

"Sie hatte mit ein paar Freunden den Jahrmarkt besucht. In der Gruppe war auch ein Typ, der sehr aufdringlich war und kein 'Nein' als Antwort akzeptierte. (…) Sie dachte, dass sie ihn abhängen könnte, als sie sich auf den Weg zu ihrem Auto machte, aber er folgte ihr und behauptete, ein Gentleman zu sein. Bevor sie an ihrem Auto ankamen, behauptete sie, ihre Schlüssel verloren zu haben. Er bot ihr an, sie mitzunehmen. Dann beschloss sie, ihren 'Freund' anzurufen."

"Das hätte niemals passieren dürfen", schließt Gale sein Posting. Männer müssten "endlich lernen, das Wort 'Nein' als Antwort zu akzeptieren".

Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation wiederfinden, rät Gale, die Chat-Funktion der App zu nutzen, um um Hilfe zu bitten. "Sie können dort Sonderwünsche stellen, die vielleicht Ihr Leben retten könnten."

Wie sich Frauen vor Übergriffen schützen

Erst kürzlich verbreitete sich eine Liste an Sicherheitsvorkehrungen viral im Internet, die Frauen im Alltag treffen, um sich zu schützen. Sie entstand im Rahmen eines Experiments des US-amerikanischen Filmemachers, Autors und Pädagogen Jackson Katz. In seinem Buch "The Macho Paradox: Why Some Men Hurt Women And How All Men Can Helpberichtet er, dass er mehreren Gruppen aus Männern und Frauen die Frage gestellt hat, was sie täglich tun, um sich vor sexuellen Übergriffen zu schützen.

Während von den Männern entweder scherzhafte oder gar keine Antworten kamen, zählten die Frauen sofort zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen auf, die Teil ihres Alltags sind. Unter anderem beinhalteten diese, Schlüssel als potenzielle Waffe bereitzuhalten oder in der Nacht nicht mehr joggen zu gehen.

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