Tagebuch aus dem Paradies: Fidschi ganz persönlich
Dreiunddreißig Stunden. So lange dauerte die Anreise auf die Fidschi-Inseln. Nun liege ich in der Hängematte vor dem Bungalow des Barefoot Manta Resorts mit Blick aufs Meer und gewöhne mich langsam an die „Fiji Time“. Elf Stunden Zeitverschiebung, die Hitze, die Feuchtigkeit: Man schaltet automatisch einen Gang zurück.
Ich befinde mich auf einem kleinen Eiland der Yasawa-Inseln. Die Inselgruppe ist bekannt für ihre von Palmen gesäumten Sandstrände und – Ältere erinnern sich – als Drehort des Hollywood-Films „Die blaue Lagune“ (1980) mit Brooke Shields. Vom Strand aus schnorchelt man über ein kleines Riff und kann dabei bunte Fische und Korallen beobachten. Unvermittelt ertönt ein Gong – das Signal, dass Mantarochen aufgetaucht sind. Per Boot geht es zur Drawaqa-Passage, einem natürlichen Kanal, in dem Urlauber mit den Mantas schnorcheln. Jedes Jahr zwischen April und November lassen sich diese Rochen, übrigens die größten ihrer Art, in dieser Passage beobachten, wie sie auf der Suche nach Nahrung durch das Wasser gleiten.
Mit dem Katamaran zurück nach Nadi
Auch ich gleite weiter. Nach fünf Tagen auf den Yasawa-Inseln geht es mit dem Yasawa Flyer, einem Katamaran-Schnellboot, zurück in die Stadt Nadi am Festland – so wird die Hauptinsel Viti Levu von den Einheimischen genannt.
Mit 60.000 Einwohnern ist Nadi zwar nur die drittgrößte Stadt des Landes, dank des internationalen Flughafens aber gut frequentiert. Hier lernt man verschiedenen Kulturen des Archipels kennen. Die rund 900.000 Fidschianer sind ein multikulturelles Volk mit vielen Religionen, die sich auch in der ethnischen Zugehörigkeit spiegelt. Die ursprünglichen Bewohner Fidschis, iTaukei genannt, stellen die größte Bevölkerungsgruppe und gehören einer der vielen christlichen Glaubensrichtungen an. Die zweite große Gruppe sind Inder, die vorwiegend Hindus sowie Muslime sind. Hinzu kommen Minderheiten wie Chinesen, Europäer und Einwohner anderer Pazifikinseln. Nicht verwunderlich, ist eine Sehenswürdigkeit der Stadt ein Tempel: der Sri Siva Subramaniya Swami, geschmückt mit farbenprächtigen Holzschnitzereien indischer Hindu-Gottheiten.
Eine Twin-Otter-Maschine (nur für neunzehn Passagiere!) der lokalen Fluglinie Fiji Link bringt mich nach Vanua Levu, der zweitgrößten Insel. Aus der Kabine erspäht man unzählige kleine der insgesamt 333 Inseln, inmitten eines türkisen Meeresteppichs. Viele sind umgeben von Korallenriffen.
Savusavu: Kokosöl, Seegurke und Sandelholz
Ankunft in Savusavu. Die Kleinstadt hat einen Hafen mit einer Tiefwasserbucht, der ursprünglich für den Handel mit Kopra (daraus wird Kokosöl gewonnen), Bêche-de-mer (eine Art Seegurke) und Sandelholz genutzt wurde. Heute ist die Stadt eines der wichtigsten Segelzentren auf Fidschi und zieht Jachten und Aussteiger aus aller Welt an. Ob Kajakfahren auf einem Salzsee, Wasserfall-Wanderungen oder Tubing auf einem Regenwaldfluss: Für die tollen Outdoor-Möglichkeiten in der Umgebung ist eine Woche in Savusavu zu kurz. Und das Tauchen in der riesigen Natewa Bay ist noch ein Geheimtipp. Durch die geringe Infrastruktur sind hier pro Tag höchstens zwei Tauchboote unterwegs. Selten habe ich so bunte Korallenriffe gesehen.
Mit einer eigens arrangierten Überfahrt geht’s in einem kleinen Tauchboot über die Somosomo Strait nach Taveuni. Die drittgrößte Insel wird auch Garteninsel genannt. Die vierfache Niederschlagsmenge von Wien lässt einen üppigen grünen Dschungel mit riesigen Regenbäumen und tropischen Blumen auf der Insel wachsen. Trockenzeit? Nicht hier.
Mit einem herzlichen Bula Maleya begrüßt mich die Hotelcrew des Paradise-Taveuni-Resorts. Diese Begrüßungszeremonie mit Willkommenslied erwartet Touristen in jeder Unterkunft. Doch Bula ist mehr als nur ein Gruß. Es ist ein Wunsch für Glück, gute Gesundheit und Lebensenergie.
Große weiße Wand
Die meisten Besucher werden von der Unterwasserwelt angezogen. Unter Tauchern ist das zweiunddreißig Kilometer lange Rainbow Reef mit seiner Great White Wall weltberühmt. Nirgendwo gibt es so eine bunte und intakte Weichkorallen-Population sowie eine vielfältige Tierwelt mit Barrakudas, Haien, Mantarochen und Riesen-Venusmuscheln zu sehen.
Und noch ein Kleinod: Die Anfahrt zum Lavena Walk ist fast anstrengender als der Walk selber. Auf der Lehmpiste wird man durchgeschüttelt. Die Exkursion entlang des Pazifiks und der grünen Küstenlinie gehört zu den schönsten auf Fidschi. Der fünf Kilometer lange Weg führt am Meer entlang, durch Regenwald und an kleinen Siedlungen vorbei, bis zum Wainibu Wasserfall, der für Abkühlung sorgt.
Meine drei Wochen auf Fidschi vergehen viel zu schnell. Grandiose Landschaften, eine wunderbare Unterwasserwelt – doch was bleibt, sind die Erinnerungen an die Menschen: die Gastfreundschaft, die Herzlichkeit und die Offenheit der Fidschianer.
Info
Anreise Mit Fiji Airways nach Nadi – entweder über Los Angeles, Singapur oder Doha und Australien. Co2-Kompensation 150 €
(climateaustria.at)
Reisezeit Ganzjährig warm und sonnig. Trocken von Mai bis Okt., es kann nachts auf 15 Grad abkühlen. Regenzeit Dez. bis März, April und November sind Übergangsmonate
Übernachten – Nadi: Sofitel Fiji Resort & Spa
– Yasawa: Barefoot Manta Island Resort und Octopus Resort
– Savusavu: Savasi Island und Daku Resort
Südsee-Spezialist Coco Weltweit Reisen hat drei Fidschi-Touren im Angebot (aber auch individuelle Reisen möglich). Preis: Zwei Wochen zwischen 3.690 € und 7.920 € p. P., exkl. Flug. coco-tours.at
Essen Fisch und Kokosnüsse in allen Variationen. Beliebt: Kokoda, ein Ceviche auf Fidschi-Art
Allgemein tourismfiji.com, fiji.travel
Ferien-Messe Wien
Reisevorträge von Oliver Bolch demnächst (alle Infos zur Messe auf ferien-messe.at):
– Japan, Do. 16. März, bis So., 19. März, täglich jeweils um 15.30 Uhr, VIP Lounge C
– Fidschi, Fr., 17. März, bis So., 19. März, täglich jeweils um 12.45 Uhr, Reisekino 2
Kommentare