Cluburlaub, nicht mehr nur Halligalli

Der Aldiana Club Calabria, eröffnet 2019, bietet auf 90.000 Quadratmetern Sport, Wellness, Entertainment und Kulinarik.
Sport, Entertainment und Kulinarik – alles an einem Fleck und all-inclusive. Wie sich das Konzept Cluburlaub gewandelt und Klischees überwunden hat, zeigt der Aldiana Club in Kalabrien.

Es muss Ende der 1980er-Jahre gewesen sein, da spielte Jens Lassen in dem Clubhotel, in dem er in diesem Sommer arbeitete, im Theaterstück „My Fair Lady“ mit. Der Stöckel vom Schuh seiner Kollegin brach ab, sie stürzte ihm direkt in die Arme, beide fielen zu Boden, blieben in verfänglicher Pose liegen. Das Publikum brüllte vor Lachen, erinnert er sich. Heute gäbe es für so ein Hoppala vielleicht verschämtes Lächeln.

Jens Lassen („Gerne nur Jens!“) war damals in seinen Zwanzigern und Tennislehrer auf Ibiza. Heute ist er General Manager des Aldiana Clubs im süditalienischen Kalabrien. Und heute, weiß er, geht es im Cluburlaub nicht mehr nur um „Gaudi und Halligalli“. Die Zeiten, in denen Animateure mit Megafon durch die Reihen am Pool marschieren und die Gäste von den Liegen kippen, von „Ringelpiez mit Anfassen“ und Dauerbeschallung bei hundertfünfzig Dezibel am Strand, sind vorbei.

Der Gast will sich erholen, er will gut wohnen und essen – und er will etwas erleben. Er will beim Spaß begleitet und nicht dazu gezwungen werden.

Die Clubs sind heute luxuriöse Anlagen. Ange-fangen hat aber alles mit einem einfachen Zeltlager auf Mallorca im Jahr 1950, das der Belgier Gérard Blitz errichtete und es „Club Méditerranée“ nannte. 1970 entstand der erste Robinson Club auf den Kanaren, 1973 der ersten Aldiana Club im Senegal. Das Konzept – Sport, Entertainment und „All-inclusive“-Verpflegung – zielte zu Beginn vor allem auf deutsche Gäste ab.

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