"Wasserbüffel": Autor gibt erniedrigende Tipps zu Schwangerschafts-Sex
"Wie schlafe ich mit einem 'Wasserbüffel'": Mit diesen Worten beginnt ein Kapitel des Väter-Ratgebers "Papa To Go", der derzeit im Internet diskutiert wird.
Ins Rollen gebracht hat die Debatte die deutsche Autorin und Kleinkindpädagogin Susanne Mierau. Sie teilte am 22. Juli Bilder von Buchseiten der Publikation auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Geschrieben vom deutschen Autor Christian Busemann wurde es 2010 erstmals veröffentlicht. Mittlerweile ist die 14. Auflage auf dem Markt erhältlich.
Heftige Kritik
Mierau übte in ihrem Tweet heftige Kritik an den Aussagen und Formulierungen des Autors: "Und heute mal ein Blick in aktuelle Elternratgeber jenseits der achtsamen/respektvollen Bubble. 14. Auflage. Will ich wissen, wie viele Väter dieses Buch zu Hause haben???", twitterte sie.
"Fleisch-Panzer", "Schwangerschaftspummelchen"
Neben der Bezeichnung werdender Mütter als "Wasserbüffel" wird unter anderem folgender Satz als entwürdigend kritisiert: "Während deine Süße in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft möglicherweise mit lästigen Begleitbeschwerden zu kämpfen hat und oft von Müdigkeit geplagt ist, dreht sie im zweiten Trimester regelrecht auf und schlüpft dabei nicht selten in die Rolle des unersättlichen Raubtieres, das einen noch nicht einmal in Ruhe durch die Haustür kommen lässt, zack, schon zerrt sie die Beute gierig in die Höhle!"
Mit den Ausführungen beschreibt der Autor die gesteigerte sexuelle Lust schwangerer Frauen.
Weiters heißt es: "Vielleicht kannst du dem mürrisch stöhnenden, ungelenken Schwangerschaftspummelchen noch einen brüderlichen Blowjob aus dem Kreuz leiern (...). Aber irgendwie lassen sich die Mädels ja dann doch immer noch mal bequatschen (...) und deshalb will ich dir nun verraten, welche Positionen du ausprobieren kannst, ohne dass du befürchten musst, von einem menschlichen Fleisch-Panzer überrollt zu werden."
Hier leitet Busemann Passagen zu Sex-Stellungen ein.
"Frauenfeindlich", "abscheulich"
Auf Twitter werden die Texte als "frauenfeindlich" und "abscheulich" bezeichnet. Frauen zu sexuellen Handlungen zu überreden, zeuge zudem von übergriffigem Verhalten.
"Sowas von abstoßend", heißt es unter Mieraus Posting etwa. "Das ist ja widerlich", kommentierte eine andere Userin. "Und für so einen Mist musste in Baum sterben", fragte ein User in die virtuelle Runde. "Ich werde das zweite Mal Vater, ich habe das Buch nicht und ich will es nicht in unserem Haus wissen", betonte ein Nutzer.
Bisher wurde der Beitrag bereits Tausende Male gelikt und hunderfach kommentiert.
Kommentar auf Twitter
Gegenüber dem KURIER wollten weder Buchautor Busemann noch der Goldmann Verlag Stellung zur Twitter-Diskussion nehmen.
Auf Twitter reagierte Busemann mit einem Tweet: "Alle, die sich durch diesen Auszug aus 'Papa To Go' beleidigt oder verletzt fühlen, bitte ich hiermit um Entschuldigung." Er würde das Buch heute "so nicht mehr verfassen" und werde "mit meinem Verlag darüber sprechen, es für zukünftige Auflagen zu überarbeiten".
Goldmann Verlag twitterte: "Wir als Verlag schließen uns seinen (Busemanns, Anm.) Worten vollumfänglich an." Man werde gemeinsam mit Busemann den Text für die nächste Auflage überarbeiten.
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