KFC-Klage: Stillende Mutter bekommt 1,5 Millionen Dollar zugesprochen

Man hatte Autumn Lampkins versichert, dass es kein Problem sei, in der Arbeit Milch abzupumpen, die Realität sah aber anders aus.

Wenige Monate nach der Geburt ihres Sohnes hatte Autumn Lampkins ein Bewerbungsgespräch bei einer Filiale der Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken im US-Bundesstaat Delaware. Dort sagte man ihr, dass es kein Problem sei, wenn sie ihr Kind weiterhin stillen wollte. Lampkins ging also davon aus, dass sie ihre Pausen regelmäßig dafür nutzen könne, Milch abzupumpen. Als sie die Stelle 2014 dann antrat, war es ihr während ihrer Zehn-Stunden-Schicht aber nur einmal erlaubt, das zu tun. Die Mutter verklagte daraufhin ihren Arbeitgeber. In den Unterlagen, die dem Gericht vorliegen, wird empfohlen, die Milch alle zwei Stunden abzupumpen.

Schwierige Umstände

Lampkins empfand außerdem die Umstände, unter denen sie ihre Muttermilch abpumpen konnte, als demütigend. Zunächst sollte sie dafür die Damentoilette benutzen, die aus nur einer Kabine bestand. Später wurde sie dann angewiesen, sich in das Büro ihres Vorgesetzten zu setzen, in dem sich die Überwachungskameras nicht abstellen ließen. Wie Delaware Online berichtet, ist das auch so in der Klageschrift.

Das Gericht kam nun zu dem Urteil, dass es Lampkins von ihren Kollegen und ihrem Vorgesetzten schwer gemacht wurde, während der Arbeitszeit so oft Milch abzupumpen, wie es eigentlich notwendig gewesen wäre. Aufgrund dieser Umstände habe die Mutter kurze Zeit nach Antritt ihres Jobs auch keine Milch mehr produziert. Ihr wurden nun 25.000 US-Dollar Entschädigung und 1,5 Millionen US-Dollar Strafschadenersatz zugesprochen.

"Ein großer Tag für die Rechte der Frauen"

"Es ist ein großer Tag für die Rechte der Frauen. Das Geschworenengericht stellte klar, dass Arbeitgeber eine stillende Frau am Arbeitsplatz nicht benachteiligen dürfen", sagte Patrick Gallagher, der Anwalt von Autumn Lampkins. Wie Delaware Online berichtet, sieht die amerikanische Bundesbehörde, die dafür zuständig ist, Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf zu beenden eine Deckelung bei Entschädigungs- und Strafschadenersatz-Zahlungen durch Arbeitgeber vor. Die Obergrenze dafür beträgt 300.000 US-Dollar, also rund 266.0000 Euro.

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