Warum Laufen glücklich macht

Laufen Sie sich glücklich.
Es kommt freilich immer auf die richtige Dosis an, aber jeder Schritt ist ein Glückskick. Bis zum "Runner's High" dauert es dann nicht mehr lange.

Wir sitzen – und zwar ständig. Etwas zugespitzt gesagt, bewegen wir uns nur, wenn wir morgens zur Arbeit, mittags in die Kantine und abends nach Hause gehen. Mit Sport hat das relativ wenig zu tun. Dabei weiß jeder, wie gesund die tägliche Bewegung ist – vor allem der Laufsport kann für einen psychischen und physischen Höhenflug par excellence sorgen.

Immer mehr Forscher weisen darauf hin, dass sich körperliche Betätigung auf den ganzen menschlichen Organismus positiv auswirkt. Sport sei eine hocheffektive Therapie für den Körper, meint Josef Niebauer, Präsident der Fachgesellschaft der Sportmediziner. "Wer regelmäßig Sport treibt, verringert das Risiko, an einer Vielzahl von Leiden zu erkranken", erklärt er.

Zahlreiche empirische Erkenntnisse bestätigen, dass die tägliche Bewegung unsere Gefäße elastisch und geschmeidig hält und uns deshalb vor Infarkten und Schlaganfällen bewahrt. Wissenschaftler der Universität von Iowa haben zum Beispiel Daten einer groß angelegten Studie (mehr dazu unten) mit 55.000 Erwachsenen ausgewertet und herausgefunden, dass das regelmäßige Laufen die Lebensdauer im Durchschnitt um drei Jahre gegenüber Nicht-Joggern verlängert. Die noch bessere Nachricht: Es ist egal, wie lang und schnell man sich dabei bewegt.

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"Der Laufsport garantiert, dass eine Belastung immer stattfindet", sagt Niebauer, der von einer "effektiven Sportart" spricht. Innerhalb einer kurzen Zeit würde die Herzfrequenz steigen und die Kalorienverbrennung auf Hochtouren laufen. Und im Vergleich zu anderen Ausdauersporten trägt man beim Laufen das eigene Körpergewicht. "Die Knochen werden gestärkt und die Substanz bleibt erhalten."

Laufen macht glücklich

Doch das Laufen vermag weit mehr, als den Bluthochdruck zu senken, die Knochen zu festigen oder die Gefäße jung zu halten, weiß der Linzer Sportarzt und passionierte Langstreckenläufer Andreas Dallamassl. Bei seinen über 50 bestrittenen Marathonläufen hat er schon oft den sogenannten Runner’s High (auf Deutsch: Läuferhoch) erfahren, einen "Zustand der Schwerelosigkeit", wie er sagt. Manchmal sei er während des Laufens gegrüßt oder angesprochen worden, hätte es aber nicht weiter beachtet bzw. gar nicht erst registriert. "Irgendwann lässt du los und blendest die Außenwelt ab. Für einen kurzen Moment vergisst man seine Sorgen und Ängste."

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Freilich hängt der Glückskick davon ab, wie erfahren der Läufer ist und wie entspannt er ins Training geht, aber es sei schon längst erwiesen, dass die körperliche Aktivität das eigene Wohlbefinden auf alle Fälle verbessert. Deshalb, so erklärt der Sportmediziner, wird der Laufsport immer öfter als unterstützende Begleittherapie für depressive Menschen herangezogen. "Laufen in der Natur wirkt antidepressiv, viele Medikamente können dadurch eingespart werden."

Aufpassen sollte der Sportler allerdings, dass das Läuferhoch nicht zur Sucht wird. Sportpsychologen warnen davor, immer alles zu versuchen, um Sport treiben zu können. "Laufen ohne zu schnaufen, aber schwitzen muss man", empfiehlt Josef Niebauer. "Übrigens ist der Sport ziemlich einfach: ob Tag oder Nacht, kalt oder warm – Laufen kann man immer und überall."


Anmerkung: Erzählen Sie uns Ihre Lauferfahrung im Kommentarbereich.


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Der Hintergrund: Forscher der Universität von Iowa haben im August 2014 eine Studie publiziert, in der sie die Auswirkungen des Laufens auf die Sterblichkeit untersuchten. Dabei befragten die Wissenschaftler 55.137 Erwachsene (18 bis 100 Jahre; durschnittlich: 44 Jahre) nach ihrem Laufverhalten in der Freizeit. Während der Langzeitstudie starben einige Probanden, die Nicht-Läufer früher als die Läufer.

Das Ergebnis: Bereits eine Laufzeit zwischen fünf und zehn Minuten pro Tag reduziert das Sterberisiko. Es spielt keine essenzielle Rolle, wie schnell oder lange man läuft. Grosso modo bedeutet das: Läufer leben länger als Nicht-Läufer.

Finanzierung: Die Studie wurde vom National Institutes of Health und vom Getränkehersteller Coca Cola finanziell unterstützt. Nur einer der Studienautoren war für Coca Cola tätig (in der Forschung). Alle anderen Wissenschaftler gaben an, keine für die Studie relevanten Beziehungen zum Unternehmen zu haben.

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