Wenn Lehrer nicht in die Schule, sondern ins Büro gehen

Wenn Lehrer nicht in die Schule, sondern ins Büro gehen
Um neue Perspektiven zu gewinnen, können Pädagogen ein Jahr in die Privatwirtschaft wechseln.

Das Projekt Seitenwechsel ermöglicht es Lehrpersonen, für ein Jahr in die Privatwirtschaft zu wechseln. Die Pädagogen können neue Perspektiven gewinnen und dadurch ihre Schülerinnen und Schüler schließlich besser auf die Arbeitswelt vorbereiten.

Eine, die den Schritt gewagt hat, ist die 31-jährige Magdalena Schmidbauer. Seit Schuljahresbeginn arbeitet die Deutschlehrerin nun beim Aluminiumkonzern AMAG. „Ich habe sehr schnell studiert und bin bereits seit sieben Jahren Lehrerin. Ich hatte zwar einige Ferialjobs – doch das ist nicht das Gleiche, wie in einen Betrieb zu arbeiten. Deswegen habe ich mich auf diesen Tausch eingelassen“, begründet sie ihren zeitweisen Wechsel in die Privatwirtschaft.

Kompetenzen

Die Pädagogin ist davon überzeugt, dass sie sich in diesem Jahr persönlich weiterentwickeln kann – auch weil sie erlebt, wie sich andere Strukturen auf die Arbeit der Menschen auswirken. Zudem weiß sie nach diesem Jahr dann aus eigener Erfahrung, welche Kompetenzen Jugendliche im Job später einmal brauchen werden.

Auch im kommenden Jahr haben Lehrkräfte, die in der Sekundarstufe 1 und 2 unterrichten, die Chance, für ein Jahr in einem Betrieb zu arbeiten. Interessierte können sich bis 31. Jänner 2023 unter seitenwechsel.at bewerben. Sie werden in unterschiedlichen Bereichen wie Projektmanagement, Marketing, interne Kommunikation oder der Konzeption von Lehrlingsprogrammen eingesetzt.

Das Projekt läuft zwei Jahre: Im zweiten Jahr soll die Lehrkraft ihr Wissen in der Schule so umsetzen, dass sie als Multiplikator für die Themen fungiert, mit denen sie sich im Vorjahr befasst hat. Angesprochen sind Lehrer aus Mittelschulen, AHS und Polytechnischen Schulen, die sich in Absprache mit der Direktion bewerben. ute brühl

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