Babyboomer: Sorglos, naiv in den Ruhestand
Drei von vier Menschen in Österreich zwischen 50 bis 75 haben keine Pläne, wo sie im Alter wohnen werden. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Sora-Instituts im Auftrag von Silver Living, dem Marktführer beim freifinanzierten Bau von Seniorenwohnanlagen.
Irgendwer wird's schon richten
Markant ist folgender Widerspruch: Die Mehrheit der befragten Babyboomer will zwar selbstbestimmt wohnen, trifft aber selbst keine Entscheidungen für die eigene Zukunft. Dabei wird auch die Frage verdrängt, wie man einmal selbst betreut werden möchte. Frei nach dem Motto: „Es werden sich schon andere darum kümmern.“
Auffällig ist auch die große Schere zwischen jenen, die Wohneigentum besitzen, und jenen, die nicht derart privilegiert sind. Nicht überraschend hängt die jeweilige Wohnzufriedenheit von der persönlichen ökonomischen Situation ab. So ist diese Zufriedenheit bei jenen mit geringem Einkommen und keinem Eigentum wesentlich geringer.
Die Autoren der Studie kommen zu dem einigermaßen beunruhigenden Schluss: Das kollektive Ignorieren, auch von der Politik, wird dazu führen, dass viele Babyboomer in Österreich direkt auf ihre, die „graue Altersarmut“ zusteuern.
Die größten Sorgenbringer für Babyboomer
Für vier Fünftel der Befragten (50 bis 75 Jahre alt) ist im Übrigen die Teuerungswelle der stärkste Sorgenbringer, gefolgt vom Ukraine-Krieg (71 Prozent), der Klimakrise (67 Prozent) und der Corona-Pandemie (vergleichsweise niedrige 39 Prozent). Auffallend ist auch, dass Pensionisten tendenziell mehr über die globalen Krisen besorgt sind als Erwerbstätige.
Mit Blick auf die Corona-Pandemie geben 28 Prozent der Befragten an, dass sich ihre körperliche Gesundheit verschlechtert hat, bei 25 Prozent die psychische Gesundheit und bei 19 Prozent die sozialen Beziehungen. Die psychische Gesundheit litt bei Erwerbstätigen tendenziell stärker als bei Pensionisten.
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