Weihnachtsbaum-Check: Worauf man beim Kauf achten sollte
Beim Weihnachtsbaum sind die meisten Österreicherinnen und Österreicher Patrioten: Rund 90 Prozent aller Bäume in heimischen Wohnzimmern stammen aus hiesigem Anbau.
Doch immerhin jeder zehnte Christbaum ist eine Importware. Das sind stolze 250.000 Nordmanntannen, die von weither gekarrt werden, da sie meist aus Dänemark, Deutschland oder Polen stammen und in riesigen Plantagen angebaut werden – und das meist nicht gerade nachhaltig, wie man bei der Initiative Ökoreich betont.
Laut Sebastian Bohrn Mena, Sprecher der Initiative, steckt hinter einer Import-Tanne oft auch Arbeitsausbeutung in Ländern wie Georgien, wo die Samen für die Bäume gewonnen werden. Billiger seien die angebotenen Tannen dennoch nicht immer. Deshalb solle man darauf achten, dass man österreichische Ware bekommt, die auch von manchen Baumärkten angeboten werden.
Am ökologischsten ist natürlich ein Bio-Christbaum. Wer einen solchen in seiner Stube haben möchte, der muss immer noch bewusst danach suchen: „Da gibt es insbesondere in Ostösterreich einige Anbieter für Öko-Bäume“, weiß Bernadette Pokorny von der Umweltberatung.
Nicht gekennzeichnet
Das einzige Problem: „Es gibt bisher keine eigene Kennzeichnung für Bio-Christbäume. Diese sind aber bei Bio-Landwirten erhältlich, die im Nebenerwerb Christbäume produzieren. Biozertifizierte Betriebe werden kontrolliert und dürfen in den Christbaumkulturen keine Pestizide einsetzen“, sagt Pokorny. Um ganz sicher zu gehen, kann man den Verkäufer nach seinem Biozertifikat fragen.
Anders ist das in den großen Plantagen im Norden Europas. „Das größte Problem sind die dort eingesetzten Unkrautvernichter, die den Begleitwuchs dezimieren“, weiß die Umweltberaterin. Diese führen nämlich dazu, dass die Bäume zu wenig Wasser bekommen oder nicht symmetrisch wachsen.
„Von österreichischen Betrieben, die auf konventionellen Anbau setzen, habe ich hingegen gehört, dass dort das Unkraut eher gemäht wird und Pestizide nur dort eingesetzt werden, wo einzelne Bäume befallen sind.“ Das Gift wird also nicht so flächendeckend und systematisch eingesetzt wie in Riesenplantagen.
In Kühlhäusern
Was noch gegen Importware spricht: „Die Bäume werden meist schon im Oktober geschlagen und dann in Kühlhäusern aufbewahrt, was natürlich sehr viel Energie verbraucht“, gibt die Umweltberaterin zu bedenken.
Weniger ins Gewicht falle der weite Transport der Bäume: Da sei es in Summe problematischer, dass jeder mit seinem Auto fährt, um den Baum zu kaufen – da kommen in Summe ganz schön viele Kilometer zusammen, weshalb man den Baum am besten in der Nähe kauft.
Einige Christbaumproduzenten liefern nach Hause – eine gute Alternative, weil so immer mehrere Bäume gleichzeitig transportiert werden. Mehr als 50 Prozent der österreichischen Anbaufläche von rund 3.500 Hektar befinden sich übrigens in Niederösterreich, Platz zwei belegt die Steiermark.
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