Psychologin Martina Zemp: "ADHS ist kein Erziehungsproblem"

Psychologin Martina Zemp:  "ADHS ist kein Erziehungsproblem"
Die Wissenschafterin der Uni Wien weiß, was Kindern mit ADHS gut tut, und sie kennt die positiven Eigenschaften dieser Kinder.

Jedes 20. Kind leidet an einer Aufmerksamkeits-Defizit-Störung, kurz ADHS.  Die Uni Wien sucht jetzt Familien für eine Studie, die via App über die Symptome im Alltag berichten (siehe Infobox). Der KURIER hat jetzt mit der Psychologin Martina Zemp über die Störung gesprochen. Sie weiß, woran diese Kinder erkennt, wie man sie am besten therapiert und von welcher Umgebung in der Schule sowie in der Familie Kinder mit ADHS am meisten profitieren.

KURIER: Was versteht man unter dem Begriff ADHS? 

Martina Zemp: ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und ist eine exakt definierte Diagnose für eine psychische Störung. Betroffene Kinder sind unaufmerksam, hyperaktiv und impulsiv. Die Störung tritt zwar erstmals im Kindesalter auf – einen Gutteil begleiten die ADHS-Symptome jedoch bis ins Erwachsenenalter. Die Störung ist weder ein Erziehungsproblem, noch lediglich ein auffälliges Temperament oder gar eine Modeerscheinung. 

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