Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel: Der Anwalt der Fische

Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel: Der Anwalt der Fische
Der ehemalige Präsident des Österreichischen Ski-Verbands will unter anderem die Bachforelle retten.
Von Uwe Mauch

Die donaustämmige Bachforelle ist eine Österreicherin wie sie im Buche steht. Sie hat sich über Jahrtausende an die klimatischen Verhältnisse in den Alpen, im Besonderen an jahreszeitliche Abflüsse und Temperaturen in den Gebirgsbächen angepasst.

Sie war und sie ist vom Aussterben bedroht. Doch das will eine Gruppe von Forschern und Naturschützern rund um den allseits bekannten Ex-Sportfunktionär Peter Schröcksnadel verhindern. Der ehemalige Präsident des Österreichischen Skiverbands hat als Fischer seit mehr einem halben Jahrhundert eine Nahebeziehung zu allen möglichen Gewässern und den darin schwimmenden Lebewesen.

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"Marcel Hirschers des Naturschutzes"

Und wenn in diesem schönen Land einer wie Peter Schröcksnadel etwas umsetzen möchte, dann darf er auch mit der Unterstützung hiesiger Wirt- und Wissenschaft rechnen. Mit dem Ökologen Nikolaus Medgyesy und dem Fischbiologen Günther Köck weiß Schröcksnadel in seinem river and nature trust gleich zwei "Marcel Hirschers des Naturschutzes" am Start.

Das Forscherteam kann auf den bisherigen Erfolgen aufbauen: So hat seine wissenschaftliche Beobachtung der danubischen Bachforelle in zwei Tiroler Gewässern (Revier Melach bei Gries im Sellrain und Fotscher Bach) über mehrere Jahre gezeigt, dass sich die Urforelle zur eigenständigen Reproduktion besonders gut eignet.

Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel: Der Anwalt der Fische

"Wir starten daher heuer eigene Versuchsstrecken in vier heimischen Gewässern", berichteten Präsident Schröcksnadel und sein Team bei einer Pressekonferenz Dienstagabend in Wien. Konkret: In der Görtschitz (Nebenfluss der Gurk in der Steiermark und Kärnten), in der Großen Mühl (Nebenfluss der Donau im westlichen Granit- und Gneishochland in Oberösterreich), der Tiroler Ache und der Drau.

Zudem wollen Nikolaus Medgyesy, Günther Köck und Co. herausfinden, in welchen Fließgewässern der Fischbestand zuletzt reduziert wurde, was die Ursachen dafür sind und welche Maßnahmen gut dagegen wirken.

Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel: Der Anwalt der Fische

Koppen, Barben, Nasen

Sein Augenmerk will der Naturtrust neben der Bachforelle auch auf die „gewässerspezifischen ursprünglichen Arten“ legen, unter anderem Koppen, Barben, Nasen und Elritzen. Auch den Huchen, Äschen, Krebsen und Muscheln wolle man sich in den kommenden Jahren mehr widmen.

„Eingriffe in Flüsse müssen wie jene in Wälder auf Jahrzehnte geplant werden und dürfen nicht nur kurzfristig dem Augenblick geschuldet sein“, fordert Peter Schröcksnadel, der den Rückgang der Bachforelle aus nächster Nähe miterlebt hat. Sein Credo: „Der Fisch braucht mehr Anwaltschaft, denn er ist unter Wasser und hat zu wenig Sichtbarkeit.“

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