Immer weiter abwärts: Was tun, wenn die Beziehung giftig ist
Wenn es eine Sache gibt, auf die sich in den vergangenen Wochen wohl alle Beteiligten, Zeugen und Zuschauer vor den Bildschirmen einigen konnten, dann ist es die: Es wäre besser gewesen, Johnny Depp und Amber Heard wären einander nie begegnet. Dann wäre beiden nicht nur das unwürdige Spektakel des wochenlangen, live übertragenen Prozesses, die gegenseitige üble Nachrede und das Ausbreiten sämtlicher intimer, hässlicher Details aus dem Privatleben erspart geblieben. Auch der Kelch des jahrelangen Verharrens in einer dysfunktionalen und destruktiven Beziehung wäre an ihnen vorübergegangen.
Das Verfahren kam diese Woche zu einem Ende, die Jury berät sich, das Unbehagen bleibt. Dabei ist diese Beziehung nur eine von vielen, die in der öffentlichen Rückschau hauptsächlich für ihre Toxizität in Erinnerung bleiben. Gedanken an die dem Untergang geweihte Ehe zwischen Prinz Charles und Lady Diana kommen hoch. Auch diese Beziehung machte das Paar maximal unglücklich und auch hier wurden private Beziehungs-, Fremdgeh- und Trennungsdramen öffentlich ausgetragen. Wohlgemerkt vor einem sehr interessierten Publikum – so wie auch aktuell bei Depp und Heard.
Warum finden wir als Publikum derartige Beziehungsabgründe – unabhängig von den berühmten Protagonisten – aber so faszinierend? Eine Antwort darauf liefert die Psychotherapeutin, klinische und Gesundheitspsychologin Katharina Schuldner: „Die toxischen Muster, die für eine Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden, entsprechen der Lebensrealität vieler Menschen. Sie erkennen im Prozess einiges aus ihrer eigenen Erfahrung wieder. “
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