Fürs Klima ins norwegische Gefängnis: Lena Valentina Mair im Porträt

Lena Valentina Mair in Trondheim.
Wie landet eine junge Deutsch-Österreicherin im Auslandsstudienjahr im norwegischen Arrest? Über das Engagement zwischen Verzweiflung und Hoffnung.

Als Lena Valentina Mair im norwegischen Trondheim ans Handy geht, ist sie noch etwas aufgewühlt. "Vor einer Viertelstunde war es hier noch sehr emotional, wir haben vor dem Gefängnis auf die Entlassung einiger Unterstützer gewartet, darunter auch meine besten Freunde." Den Tag zuvor verbrachte die 24-jährige stundenweise selber in der Arrestzelle. Der Grund: Für die Kampagne "Stopp Oljeletinga! (Stopp die Ölexploration, Anm.)" hatte sie gemeinsam mit anderen im Sitzstreik eine Straße blockiert.

Eine ungewöhnliche Tätigkeit für einer österreichischen Studentin, die eigentlich einfach nur ein Auslands-Studienjahr dort einlegen wollte, "wo Berge sind"? Durchaus. Warum für Lena dennoch kein Weg daran vorbeiführte, erklärt sie im Gespräch mit dem Kurier. 

Frühes Engagement

Der Grundstein dazu wird schon sehr früh gelegt. Ihr deutsch-österreichisches Elternhaus bezeichnet sie, die im Chiemgau nahe der Grenze aufgewachsen ist, als "sehr umweltbewusst. Mein Vater war auch schon bei den ersten grünen Demos mit dabei." So geprägt, entschied sie sich fürs Studium der Umweltsystemwissenschaften in Graz und studiert jetzt auch noch Physik, weil sie später gerne in die Klimawissenschaften gehen möchte."Im ersten Semester habe ich begonnen, mich für den Klimaschutz zu engagieren, habe verschiedenste Projekte und einen Verein dafür gestartet. Das war noch vor der Fridays-for-Future-Bewegung. Ich habe sehr daran geglaubt, dass Umweltbildung der Schlüssel ist, dass es am meisten bewirkt, wenn man so viel Wissen wie möglich unter die Leute bringt", sagt sie. Würde sich dadurch langfristig das Konsumverhalten ändern, könne so dann auch Druck auf Politik und Wirtschaft ausgeübt werden, so ihr Gedankengang.

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