Franz Essl: Was den Wissenschafter des Jahres 2023 antreibt

Franz Essl: Was den Wissenschafter des Jahres 2023 antreibt
Als Jugendlicher hat er eine Wiese gerettet. Heute kämpft er gegen das Artensterben. Und er ruft die Politik zum Handeln auf.

Dieser Fund war selbst für den Biologen und Artenforscher Franz Essl kurios: „Meine Katze hat in unserem Garten einen Gleitflugbeutler gefangen.“ Die australischen Tiere sind in Österreich extrem selten in freier Wildbahn anzutreffen. Das ist schon ein Zufall, dass er ausgerechnet bei ihm gefunden wurde, ist Essl doch ein ausgewiesener Experte für die Ausbreitung eingeschleppter Arten in aller Welt. Essl wurde am gestrigen Montag zum Wissenschafter des Jahres gekürt.

Vielleicht hat sich der Sugar Glider, wie das Beuteltier auch genannt wird, auch deshalb in den Garten in Wien-Währing verirrt, weil dieser naturbelassen ist – Pestizide oder Insektizide werden hier nicht verwendet. Ein kleiner Teich ist Essls ganz privates Forschungslabor.

Das ist wohl auch Ausgleich für ihn, denn im Freien arbeitet Essl nur noch selten – „obwohl ich jahrelang Freilandbiologe war“. Seinen Arbeitsalltag als Forscher beschreibt er so: „Es gibt keinen durchschnittlichen Tag. Neben Verpflichtungen wie Lehrveranstaltungen habe ich zum Glück viel Freiraum, um mit meinem Team Fragen, die uns interessieren, anzugehen.“

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