"Frozen"-Prinzessinnen: Vater und Sohn pfeifen auf Geschlechterklischees

Hier tanzen Vater und Sohn zur Filmmusik von "Frozen".
Mit ihrer Tanzeinlage begeisterten ein norwegischer Vater und sein kleiner Sohn Millionen User im Netz.

Euphorisch saust ein kleiner Bub zur Filmmusik von "Frozen" im eisblauen Tüllkleid durch das Wohnzimmer. Sein Vater, ebenfalls in eine türkise Robe gehüllt, tanzt hemmungslos mit. Zusammen führen sie dramatische Pirouetten auf.

Es sind diese Szenen, die in der vergangenen Woche überall auf der Welt in Millionen Newsfeeds gespült wurden.

Gesammelt zu finden sind die Impressionen in einem einminütigen Video, das vom norwegischen Komiker Ørjan Burøe vergangenen Sonntag auf Facebook geteilt wurde. "Mama ist weg, kein Stress", schrieb er zusammen mit einem Herz-Emoji dazu. Bisher wurde der Clip über 34 Millionen Mal angesehen, knapp 400.000 Mal gelikt und fast eine halbe Millionen Mal geteilt.

Bruch mit Rollenbildern

Dass ein Vater sich zusammen mit seinem Vierjährigen in Kleider schmeißt und zusammen mit ihm zum "Frozen"-Hit "Let It Go" tanzt, scheint für viele außergewöhnlich zu sein.

Dafür, dass er bewusst mit Geschlechterklischees bricht (oder sich darüber erst gar keine Gedanken macht), wurde Burøe jedenfalls vom Großteil der Userschaft in den Kommentaren gelobt.

"Das ist so cool! Kinder lieben es, sich zu verkleiden. Man soll ihnen beibringen, dass Kleidung nicht ihre Identität oder Sexualität definiert. Kleider haben kein Geschlecht!", schrieb ein User. "So geht Erziehung, fantastisch", merkte ein anderer an.

"Wo bekommt man ein Elsa-Kleid in Erwachsengröße? Ich frage für einen Freund", erkundigte sich ein Nutzer mit einem Augenzwinkern. Ein anderer gab in seinen Schilderungen gar Persönliches preis: "Dein Sohn wir ein großartiges Leben führen, weil er dich zum Vorbild hat. Hätte ich einen Vater wie dich gehabt, hätte ich vielleicht nicht 27 Jahre meines Lebens meine Homosexualität verleugnet." In einem Folgeposting stellte der User klar, dass er nicht auf die sexuelle Orientierung der Protagonisten anspielen, sondern den Wert einer offenen Haltung gegenüber Kindern unterstreichen wollte.

Gesunde Männlichkeit

Auch Anspielungen auf die Debatte rund um toxische Männlichkeit, die kürzlich durch einen Werbesport der Marke Gillette angefacht wurde, finden sich unter den Kommentaren: "So sieht gesunde Männlichkeit wirklich aus", betonte etwa ein Nutzer.

In dem Kurzfilm wurde problematisches männliches Verhalten gezeigt. Darstellungen von Mobbing, sexueller Belästigung, Sexismus oder Aggressivität wurden positive Versionen von Männlichkeit gegenübergestellt.

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