Wolkiger Himmel, stürmische Zeiten in der Kunst

Wolkiger Himmel, stürmische Zeiten in der Kunst
Das Motiv der Wolke erhält gegenwärtig neue Bedeutungen, wie eine Reihe von Ausstellungen vorführt

Gäbe es das Fach der Kulturmetereologie wirklich, würde man vielleicht von einem „Cirrocumulus floccus artisticus“ über Wien sprechen: Einer Anhäufung von Wolken in den Kunstinstitutionen in der Stadt, zufällig, aber vielleicht doch aussagekräftig über die Großwetterlage.

Die Wolken wabern im Kunsthistorischen Museum, wo herrlich dunstige Gemälde des Romantikers Caspar David Friedrich und Wolken-Aquarelle von J.M.W. Turner zu schwebenden Klängen in der Schau „Beethoven bewegt“ zu erleben sind. Das mumok lässt in seiner Herbstausstellung Andy Warhols „Silver Clouds“ steigen – verspiegelte Ballons, die der Künstler erstmals 1966 in einer Ausstellung präsentierte. Das Kunstforum präsentiert große Wolkenbilder von Gerhard Richter, die romantische Atmosphäre beschwören, sich dann aber als artifizielle Gebilde nach Foto-Vorlagen herausstellen. Einen Steinwurf vom Kunstforum entfernt, im Kunstraum NÖ in der Herrengasse, ruft die Ausstellung „Stormy Weather“ dagegen das Zeitalter der digitalen Wolke aus.

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