Die blutige Nase der Romantik: Gerhard Richters Landschaften

Die blutige Nase der Romantik: Gerhard Richters Landschaften
Mit einer famosen Breite an Werken führt das Kunstforum Wien an die Erkundungen Künstlers über das Wesen der Bilder heran.

„Gerhard Richter hat viele junge Leute dazu gebracht, den Pinsel wegzulegen“, schreibt der Künstler und Autor Matias Faldbakken im Katalog zur aktuellen Schau des Bank Austria Kunstforum Wien. „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.“

Der Groll auf den vielfach als größten lebenden Maler apostrophierten Deutschen (88) ist verbreiteter, als man denkt: Hat Richter doch über Jahrzehnte bildnerische Gestaltungsmittel in einer unersättlichen Weise aufgesogen und ihnen seinen Stempel aufgedrückt. Ideen, auf denen andere ganze Karrieren aufbauen, sind bei ihm bloß Facetten eines in Präzision wie Umfang fast unheimlichen Werks. Und Richter fiel immer wieder auf die Butterseite: Während die Malerei regelmäßig totgesagt wurde, durfte er Sonnenuntergänge und Eisberge malen, die Verehrung der Kritik (und des Markts) war ihm dennoch gewiss.

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