"Beethoven bewegt" im KHM: Die Resonanzräume eines Genies

"Beethoven bewegt" im KHM: Die Resonanzräume eines Genies
Die unkonventionelle Ausstellung des Kunsthistorischen Museums ist endlich zu sehen, und sie überzeugt

Endlich darf das Kunsthistorische Museum sein Festtagskostüm ausführen, das es so lange im Schrank versteckt hielt. Und auch wenn ihm das Kostüm zu einem Anlass umgehängt wurde, der normalerweise in diesem Haus gar nicht gefeiert würde, auch wenn es hastig geschneidert werden musste – die Ausstellung „Beethoven bewegt“, die nach coronabedingter Verschiebung ab kommenden Dienstag für Publikum zugänglich sein wird, steht dem Haus doch hervorragend.

Eine Maskerade ist die Schau, die ohne ein einziges Werk aus KHM-Museumsbeständen auskommt, allerdings: Drei Sälen der Gemäldegalerie wurde durch Einbauten ein völlig anderer Charakter verliehen, ein vierter wurde komplett leer geräumt.

Ein Kuratorenteam (Andreas Kugler, Jasper Sharp, Stefan Weppelmann, Andreas Zimmermann) installierte daraufhin ein Ensemble aus Gemälden, Zeichnungen, Musikstücken und Notenhandschriften, das in erster Linie Assoziationen und Stimmungen auslösen soll. Die Belehrung über Leben und Werk Beethovens überließ das KHM bewusst anderen: Im Kern geht es in der Schau um bewusstes ästhetisches Erleben.

Kommentare