Verena Altenberger: "Es gibt viel Solidarität innerhalb der Branche“
Verena Altenberger ist rasant zum Fixstern der Film- und Fernsehlandschaft aufgestiegen: Mit dem gefeierten Kinofilm „Die beste aller Welten“ (zu sehen im Video-on-Demand-Angebot des KURIER), als „Magda“ im RTL-Hauptabend und zuletzt auch als Ermittlerin Elisabeth Eyckhoff im Münchner „Polizeiruf 110“ (für den sie heuer ROMY–nominiert ist).
Die nächsten Schritte aber müssen auf sich warten lassen: Ihr aktueller Dreh in Köln wurde wegen der Coronakrise vorerst abgebrochen, sie ist „mit einer der letzten Möglichkeiten“ nach Wien gekommen, erzählt sie dem KURIER. „Es geht mir gut, ich bin dankbar, auch und vor allem, weil es meiner Familie gut geht“, sagt sie. „Ich hatte das Glück, in den eigentlich drehschwachen Monaten Jänner und Februar schon gearbeitet und etwas verdient zu haben. Ich muss mir zum Glück gerade keine Sorgen machen, ein paar Monate kein Geld zu bekommen. Aber keiner weiß, wann die Dreharbeiten wieder aufgenommen werden. Die sind nun mal derzeit nicht systemrelevant.“
Die gebürtige Salzburgerin verweist aber auf jene Kulturschaffenden, die Unterstützung brauchen. „Es ist im Moment wirklich wichtig, dass diejenigen, die es sich leisten können, andere unterstützen. Da versuche ich, meinen Beitrag zu leisten.“ Und sie habe „die ganz große Hoffnung, dass der Staat auch die seltsamen Anstellungsformen, die Schauspielerinnen und Künstlerinnen immer wieder erleben, in den Notfallspaketen berücksichtigen wird. Das ist ein Mischmasch: Einmal stelle ich eine Honorarnote, mal bin ich kurzzeitig angestellt, mal arbeite ich in Deutschland, mal in Prag, mal in Österreich. Man ist nie zwei Jahre angestellt, kann also gar kein normales Arbeitslosengeld beantragen. Und die Gagen sind auch nicht á la Hollywood, wie manche vielleicht denken. Aber ich erlebe hier viel Solidarität innerhalb der Branche, das gibt mir Hoffnung.“
Streamingserie
Der in Köln unterbrochene Dreh ist dem Kinofilm „Generation beziehungsunfähig“ gewidmet, basierend auf einem Sachbuch von Michael Nast „über die Tinder-Generation, also meine Generation“, sagt Altenberger mit einem Lachen. Parallel dazu dreht sie eine neue Streamingserie – „die erste große Eigenproduktion von Magenta. Die heißt ,Wild Republic’. Ich spiele eine Sozialpädagogin, die mit neun straffällig gewordenen Jugendlichen für eine Resozialisierungsmaßnahme in die Berge geht. Und dann geht natürlich alles schief, inklusive Mord. Die Serie stellt Fragen: Wie wollen wir umgehen mit Strafe, was für eine Gesellschaft wollen wir sein? Ein spannendes Projekt mit vielen jungen, tollen Kolleginnen. Da bin ich mit meinen 32 Jahren der Oldie. Das ist cool“, lacht Altenberger.
Auch ein „Polizeiruf“-Dreh steht wieder an – aber erst im Herbst. „Wie bei allen Produktionen hoffen wir, dass wir tatsächlich drehen können.“ Wie die derzeitige Situation die Kultur verändern wird? Das könne man noch nicht beantworten. Aber eines zeigt sich bereits: „Jetzt erlebt die ganze Gesellschaft, warum es gut ist, einen öffentlichrechtlichen Rundfunk zu haben. Wo sich Mitarbeiter in Job-Quarantäne begeben, um berichten zu können. Wo sachlich und ruhig informiert wird.“
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