Song Contest: Wetten, dass ... JJ vielleicht gewinnt?

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"Wasted Love“ von JJ liegt bei den Wettquoten konsequent auf Platz 2. Aber wie gut sind die darin, den Sieger vorherzusagen?

Der Song Contest ist in vielerlei Hinsicht eine einzigartige Veranstaltung – und wohl auch in der, dass ihn niemand so richtig gern gewinnen will.

Also, die Künstlerinnen und Künstler wohl schon. Aber die Fernsehanstalten, die diese entsenden, schon weniger. Denn wer gewinnt, muss den Song Contest im Folgejahr ausrichten. Und das ist teuer, man erinnert sich an Wien 2015: Nach dem Conchita-Sieg legten der ORF und die Stadt Wien insgesamt kolportierte 25 Millionen Euro hin, um den Bewerb abzuwickeln.

Jetzt muss der ORF ebenso sparen wie das Land – und umso verkniffener lächeln die Chefs angesichts der Tatsache, dass JJ wirklich realistische Chancen hat, das Ding zu gewinnen. Der österreichische Beitrag liegt bei den Wettquoten konsequent auf Platz 2, hat in den letzten Tagen – nach den souveränen Proben von JJ in Basel – sogar noch zugelegt. Gewinnt uns JJ den „Schas“ wieder?

Bei Conchita korrekt

Das weiß man fix erst in der Nacht auf Sonntag gegen 1 Uhr. Was man aber schon ungefähr abschätzen kann, ist die Qualität von Wettquoten als Indikator. Wo also lagen die Sieger bei den Quoten im Vorfeld, und – vielleicht wichtiger – wie lief es für den Zweitplatzierten so?

Bei Conchita lagen sie richtig. 2014 führte die bärtige Ikone bei den Wettquoten souverän und gewann dann auch. Das sind gute Nachrichten für Schweden: Das Trio Kaj liegt heuer anhaltend auf Platz eins bei den Quoten.

Wiederholt sich aber die Prognosekraft des Vorjahres, dann darf ORF-Chef Roland Weißmann schon anfangen, Budgetmittel zusammenzukratzen: 2024 lag Baby Lasagna mit „Rim Tim Tagi Dim“ bei den Wettbüros vorne, gewonnen hat aber dann der Zweitplatzierte – Nemo holte den ESC in die Schweiz.

2023 gewann die Favoritin Loreen und holte den Song Contest nach Schweden – was heuer wiederum ein bisschen gegen Kaj (und damit für JJ) spricht: Alle zwei Jahre Song Contest in Schweden ist vielleicht auch dem abstimmenden Publikum zu viel. Die Wettquoten sahen Österreich damals stabil in den Top Ten; es wurde für Teya und Salena aber nur Platz 15. Der zweitplatzierte Finne Käärijä landete mit „Cha Cha Cha“ auf dem prognostizierten zweiten Platz.

2022 war ein klarer Fall: Die Ukraine wurde nach dem Einmarsch der russischen Truppen beim Song Contest sofort auf Platz eins gewettet, den das Kalush Orchestra dann auch erreichte. Weniger eindeutig war es 2021: Drei Acts tauschten regelmäßig die vorderen Plätze, geworden ist es dann Måneskin, die sich am Tag des Finales auf den ersten Platz bei den Wettquoten vorkämpften.

JJ wettet nicht

Heute jedenfalls geht es für JJ um den Einzug ins Finale; dass er das schafft, gilt als so gut wie fix. Der Sänger selbst wird, wie er der APA gestand, nicht auf sich wetten: „Das mache ich nicht, weil ich nicht gerne Geld ausgeben möchte – vor allem nicht in Basel, wo alles so teuer ist!“ Dennoch spielen die Wettquoten eine Rolle: Denn der 24-Jährige habe „schon von einigen Freunden und Familienmitgliedern gehört, dass sie auf mich gesetzt haben. Nun muss ich noch härter arbeiten, damit die ihren Einsatz wiederbekommen!“

Und auch über die Zukunft denkt er schon nach: Er würde den Song Contest in Österreich gerne moderieren, wenn er ihn denn ins Land holt. Zumindest diese Frage wäre für den ORF dann schon geklärt.

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