"Shardlake“, ein Detektiv im Auftrag von Henry VIII.

Arthur Hughes spielt den Anwalt Matthew Shardlake.
Einen ungewöhnlichen Ermittler hat der Schriftsteller C.J. Sansom mit Matthew Shardlake erfunden. In historischen Kriminalromanen löst der Anwalt im Auftrag von Henry VIII. Fälle und versucht gleichzeitig, sich nicht im dichten Intrigennetz der Tudor-Ära zu verheddern. Auf Disney+ ist am Mittwoch eine Serie gestartet, die die Abenteuer dieses Detektivs in vier Folgen begleitet.
Wir befinden uns im Jahr 1536, Henry VIII., seit wenigen Jahren selbsternanntes Oberhaupt der anglikanischen Kirche, hat gerade mit der Auflösung der Klöster in seinem Land begonnen. In einem dieser Klöster wird einer jener Männer, die vom König gesandt werden, um die Kosten der Abtei zu prüfen, umgebracht. Geköpft wie Anne Boleyn.
Shardlake wird von Minister Thomas Cromwell (gespielt von Sean Bean) an die englische Südküste geschickt, um den Mord zu klären und bei der Gelegenheit auch die Schließung des betreffenden Klosters zu fixieren. Es dauert nicht lange, bis es den nächsten Toten gibt – einen Mönch, der offenbar zu viel wusste.
Gedreht wurde die Serie - zwischen der Bodenständigkeit von „Der Name der Rose“ und dem gelackten Sex von „Die Tudors“ angesiedelt - unter anderem auf der niederösterreichischen Burg Kreuzenstein. Die Hauptrolle spielt Arthur Hughes, er hat so wie der an Skoliose leidende Shardlake ein Handicap: Seine rechte Hand ist nicht richtig ausgebildet. Hughes steht für Diversität im Schauspiel in Großbritannien: Er war auch der erste körperlich beeinträchtigte Mann, der Richard III. für die Royal Shakespeare Company gespielt hat.
Die Figur des Detektivs ist denn auch die facettenreichste – vom Mobbing wegen seines Aussehens über seinen gläubigen Hintergrund bis zur modernen Tatortanalyse. Man merkt auch sehr schnell, dass man den Job dieses Mannes in dieser Zeit nicht machen will. Vielleicht ist es auch dem komplexen historischen Hintergrund geschuldet, dass sich die Spannung nicht in Nägelbeißer-Niveau einstellen will.
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