Oscars 2018: "The Shape of Water" großer Sieger
In Schwarz-Weiß hatten am Sonntag Abend die 90. Oscars in Hollywood begonnen. Moderator Jimmy Kimmel stellte die Stars der Gala im Stil der 40er-Jahre vor - bevor er im fliegenden Wechsel ins Heute und damit in die laufende Gesellschaftsdebatte um die Verhältnisse in der Filmindustrie wechselte. Die Debatte um sexuellen Missbrauch und Benachteiligung von Frauen dominierte vor allem den Beginn der Show.
Mit Favoritensiegen in den Hauptkategorien ging dann die Gala in Hollywood glanzvoll - und ohne Hoppalas wie bei der Preisvergabe 2017 - zu Ende.
Die wichtigsten Kategorien
Bester Film: The Shape of Water
Die Fantasyromanze "Shape of Water" (zur KURIER-Filmkritik) des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro ist zum besten Film gekürt worden. In der Königskategorie triumphierte das Werk, in dem sich Sally Hawkins in der Rolle einer stummen Putzfrau in einer Hochsicherheitseinrichtung in ein geheimnisvolles Wasserwesen verliebt. "Ich bin wirklich, wirklich stolz", freute sich Del Toro in seiner Dankesrede.
Beste Regie: Guillermo del Toro
Guillermo del Toro ist zum besten Regisseur für "The Shape of Water" gekürt worden. Zuvor hatte der Film auch beim Produktionsdesign und der Filmmusik die Konkurrenz hinter sich gelassen. Das mit 13 Nominierungen als Topfavorit ins Rennen gegangene Werk konnte damit in vier Sparten eine Nennung in einen Preis ummünzen.
Auch "Dunkirk" (3 Auszeichnungen/8 Nominierungen), "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" (2/7) und " Blade Runner" (2/5) wurden mehrfach prämiert.
Beste Hauptdarstellerin: Frances McDormand
Frances McDormand (60) hat bei der 90. Oscar-Gala heute ihren zweiten Oscar geholt. Für "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" (zur KURIER-Filmkritik) gewann sie die Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin. In dem Film von Martin McDonagh spielt sie eine desillusionierte, zu allem bereite Mutter einer ermordeten Tochter, die einen persönlichen Rachefeldzug gegen die aus ihrer Sicht untätige Polizei startet.
Bester Hauptdarsteller: Gary Oldman
Es war ein Favoritensieg: Der Engländer Gary Oldman (59) setzte sich in der Hauptdarstellerkategorie durch. Für"Die dunkelste Stunde"(Zur KURIER-Filmkritik)hatte er sich in den britischen Premierminister Winston Churchill verwandelt. In Joe Wrights Historiendrama überzeugte er mit einer wortgewandten und eindringlichen Performance, die schon bei den Golden Globes ausgezeichnet wurde.
Bilder: Traumhafte Kleider - und ein Hosenanzug
Beste Nebendarstellerin: Allison Janney
Bei den Nebendarstellerinnen war Allison Janney (58) siegreich. In dem auf der Lebensgeschichte der Eiskunstläuferin Tonya Harding basierenden Film "I, Tonya" spielt sie eine typische Eislaufmutter, die ihre Tochter nach vorne peitscht.
Bester Nebendarsteller: Sam Rockwell
Der Schauspieler Sam Rockwell (49) hat für seine Mitwirkung im Film "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" einen Oscar erhalten. Für seine Rolle als rassistischer Kleinstadtpolizist gewann der US-Amerikaner den Oscar als bester Nebendarsteller.
Originaldrehbuch: Jordan Peele
Als erster Schwarzer hat der US-Amerikaner Jordan Peele am Abend den Oscar für das beste Originaldrehbuch gewonnen. Der 39-Jährige wurde für seine Arbeit an der Horrorkomödie"Get Out"ausgezeichnet. Das Werk, bei dem Peele auch Regie führte, erzählt von einem jungen schwarzen Mann, der bei der rassistischen Familie seiner weißen Freundin plötzlich in Lebensgefahr gerät.
Die weiteren Preise
FREMDSPRACHIGER FILM | "A Fantastic Woman" | Regie: Sebastian Lelio |
KAMERA | Roger A. Deakins | "Blade Runner 2049" |
ORIGINALDREHBUCH | Jordan Peele | "Get Out" |
ADAPTIERTES DREHBUCH | James Ivory | "Call Me by Your Name" |
SCHNITT | Lee Smith | "Dunkirk" |
FILMMUSIK | Alexandre Desplat | "The Shape of Water" |
PRODUKTIONSDESIGN | Paul Denham Austerberry, Shane Vieau, Jeffrey A. Melvin | "The Shape of Water" |
TONSCHNITT | Richard King und Alex Gibson | "Dunkirk" |
TONMISCHUNG | Gregg Landaker, Gary A. Rizzo, Mark Weingarten | "Dunkirk" |
SPEZIALEFFEKTE | John Nelson, Gerd Nefzer, Paul Lambert and Richard R. Hoover | "Blade Runner 2049" |
MAKE-UP/FRISUR | Kazuhiro Tsuji, David Malinowski, Lucy Sibbick | "Darkest Hour" |
KOSTÜMDESIGN | Mark Bridges | "Phantom Thread" |
REALKURZFILM | "The Silent Child" | Regie: Chris Overton, Rachel Shenton |
ANIMATIONSFILM | "Coco" | Regie: Lee Unkrich, Darla K. Anderson |
ANIMATIONS-KURZFILM | "Dear Basketball" | Regie: Glen Keane, Kobe Bryant |
DOKUMENTARFILM | "Icarus" | Regie: Bryan Fogel und Dan Cogan |
DOKUMENTAR-KURZFILM | "Heaven Is a Traffic Jam on the 405" | Regie: Frank Stiefel |
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