Opernstar Anna Netrebko: "Ich verurteile diesen Krieg gegen die Ukraine"
Es ist eine dann doch überraschende neue Melodie, die am Ende eines gar nicht kleinen Operndramas steht. Netrebkos Karriere – sie ist Zugpferd des gesamten Klassikbetriebs – war mit Beginn des Ukraine-Krieges schlagartig in Schieflage geraten.
Fahne der Rebellen
Die Austro-Russin hatte sich lange gewunden, den Krieg zu verurteilen, und sich als unpolitisch bezeichnet. Letzteres kollidierte in der öffentlichen Wahrnehmung damit, dass die Sängerin ihren 50. Geburtstag im Kreml gefeiert hatte und für ein Opernhaus in jenem Teil der Ukraine gespendet hatte, der von Rebellen 2014 erobert worden war. Dabei hielt sie die Fahne der Rebellen.
Ausgeladen und auf Pause gegangen
Zahlreiche der wichtigsten Opernhäuser luden sie daraufhin aus; sie kam weiteren zuvor, indem sie eine Auftrittspause verkündete. Im Gegenzug gab es auch Kritik an den Kulturmanagern und ihren öffentlichen Statements zu Netrebko.
Putin nur ein paar Mal getroffen
Die politischen Pirouetten der Sängerin haben nun ein Ende: „Meine Position ist klar“, schreibt sie in aller Deutlichkeit. Und Netrebko, die nach einem russischen Medienbericht ihren bisherigen Osteuropa- zu ihrem weltweiten Manager gemacht hat, gibt sich einsichtig: „Ich anerkenne und bereue, dass vergangene Handlungen oder Statements falsch interpretiert werden konnten.“ Sie habe Wladimir Putin „nur eine Handvoll Male getroffen, insbesondere, wenn es darum ging, Preise für meine Kunst entgegenzunehmen oder bei der Eröffnung der Olympischen Spiele.“
Kein Geld von Russlands Regierung
Sonst habe sie, betont Netrebko in dem Statement, keine finanziellen Zuwendungen der russischen Regierung bekommen. Sie lebe in Österreich und sei hier auch steuerlich verortet. Sie liebe ihr Heimatland Russland und suche nur „Frieden und Einheit durch meine Kunst“.
Diese soll nun wieder zu hören sein: Ab Mai will sie wieder in Europa auftreten, und ebenso in Asien, Israel und arabischen Ländern.
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