#MeToo & Co: Streit um Haltungsfragen in der Filmbranche

VERGABE ,,ÖSTERREICHISCHER FILMPREIS 2022": ALTENBERGER/RIAHI
In der Akademie des Österreichischen Films hängt der Haussegen schief. Die Debatte um Missbrauch im Film sorgte nun für zwei Ausschlüsse aus dem Vorstand.

Kurz vor Weihnachten gab es einen Schwall an Positivmeldungen für die Filmbranche. Am 14. Dezember wurde das Projekt für neue Studios im Hafen Wien vorgestellt, tags darauf das wegweisende neue Filmanreizmodell im Nationalrat beschlossen. Just am Vorabend dazu, dem 13. Dezember, lud die Akademie des Österreichischen Films in Wien zur Generalversammlung ihrer knapp 600 Mitglieder. Dort sei es hitzig zugegangen, wie Sitzungsteilnehmer berichten. Der Haussegen in der Institution, die seit 2011 den Österreichischen Filmpreis vergibt, scheint schief zu hängen. Schon im Vorfeld sorgten mehrere Anträge für Aufsehen (sie liegen dem KURIER vor).

Ins Auge fällt etwa der Antrag des Filmemachers Franz Novotny („Exit ... nur keine Panik“), „dass der Vorstand regelmäßig Befragungen der Mitglieder durchführt, die Ergebnisse diskutiert und berechtigte Anliegen der Mehrheit umsetzt“. In einem zweiten Antrag legte Vorstandsmitglied Novotny bereits acht Fragen vor, in der die „Haltung der Akademie“ ergründet werden sollte. Beide Anträge wurden abgelehnt, wie der Vorstand der Akademie dem KURIER bestätigt hat.

Kommentare