2019 entstand der Kontakt zum Hafen Wien, der auf dem HQ7-Gelände in Wien-Simmering seit 2018 im provisorischen Betrieb bereits Filmdrehs beherbergt. 2021 hätten hier zwölf Drehs stattgefunden, heuer bereits 18. Darunter seien Produktionen wie „Tatort“ oder die Sky-Miniserie „Die Ibiza-Affäre“ gewesen, berichtet Hafen-Wien-Geschäftsführer Fritz Lehr. Auf dem Areal haben bereits Requisiteure, Kulissenbauer und Ausstatter ihre Zelte aufgeschlagen. Mit den HQ7-Studios, die im kommenden Jahr gebaut werden, soll überhaupt ein stadt-, sowie flughafen-naher Gewerbepark, also eine Art „Film-Hub“, entstehen, sagt Shanker.
Herzstück sind zwei neue Filmproduktionshallen, wie gestern bei einer Pressekonferenz in der derzeit bestehenden Halle berichtet wurde. Die 2.000 m² und 1.000 m² großen Hallen sollen mit 13 Metern innere Lichte internationalen Standards entsprechen, zwei Produktionen können unabhängig voneinander zur gleichen Zeit realisiert werden. Die Studios werden schalldicht ausgeführt, damit keine teuren Nachsynchronisationen notwendig sind. Zudem soll eine Fotovoltaikanlage mit 704 Paneelen 80.000 Kilo CO₂ pro Jahr einsparen.
Der Filmbranche wolle man „in keiner Weise in die Quere kommen“ meint Kaufmann, daher werde HQ7-Studios nur die Räumlichkeiten vermieten, Technik und Know-how müssten andere Firmen bereitstellen. Ihn habe Shankers Idee schnell überzeugt. „Weil eine ganze Branche, die eigentlich sehr aktiv ist, tatsächlich keinen einzigen Platz hat, wo sie professionell arbeiten kann". Man wolle auch die heimische Werbebranche ansprechen, die derzeit noch oft im benachbarten Ausland drehen müsse.
Das Interesse vonseiten der Filmindustrie sei beträchtlich, berichtet Fritz Lehr vom Eigentümer Hafen Wien. Internationale Streamingdienste hätten bereits angefragt, darunter der US-Sender HBO.
Neue Filmförderung als "fette Butter"
Internationale Produktionen suchen aber nicht nur Infrastruktur, sondern auch Finanzierungsmöglichkeiten. Die Stadt Wien, bei der Pressekonferenz durch Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Neos-Wirtschaftssprecher Markus Ornig vertreten, hat im März dieses Jahres den mit zwei Millionen Euro dotierten Vienna Film Incentive gestartet. Österreichweit soll 2023 überhaupt ein neues Zeitalter anbrechen. Das neue Filmstandortmodell, das pro Jahr in Zukunft jährliche Gesamtsummen von mehr als 50 Mio. Euro ausschütten dürfte, kommt heute im Nationalrat zur Abstimmung.
Der Businessplan für die HQ7-Studios sei bereits ohne Berücksichtigung dieses Anreizes entstanden, sagt Shanker, die neue Filmförderung sei aber wohl „die fette Butter aufs Brot“.
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