Neue Filmförderung: Keine Millionen ganz ohne Deckel

Vier Ministerien am Werk: Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer mit ihren Regierungskollegen
Der Jubel in der Filmbranche über den zu erwartenden Geldregen durch ein Anreizmodell war groß. Am Gesetzesentwurf gibt es nun Kritik aus mehreren Richtungen.

Bisher ist Österreichs Filmförderung in der EU hinterhergehinkt. Ab 2023 will die Bundesregierung auf ein Anreizmodell umstellen, das international für Aufsehen sorgt, weil es im Gesamtvolumen keinen Deckel mehr hat.

Kommenden Mittwoch soll der überarbeitete Gesetzesentwurf den Ministerrat passieren und anschließend ins Parlament kommen. In der Begutachtungsphase kamen Zweifel auf, ob das Versprechen, das „first come, first served“-Prinzip abzuschaffen, tatsächlich hält. Auch eine „Machtübernahme“ im Bereich Kinofilm wird befürchtet (siehe Kasten unten).

Die Produzentenverbände aafp und Film Austria schrieben in ihrer ans Kulturministerium (BMKÖS) übermittelten Stellungnahme: „Die nunmehr in Aussicht genommene Deckelung widerspricht nicht nur der im Vorfeld ... abgegebenen Bereitschaft, die neue Förderung ungedeckelt zu realisieren, durch die vorliegende Limitierung wird absehbar auch die Zielerreichung ... untergraben.“ Die Produzenten beziehen sich dabei auf eine Passage im neu zu erlassenden Filmstandortgesetz. Es regelt die neue Förderschiene „FISA+“ für TV- Streaming- und internationale Serviceproduktionen. Demnach werde die Förderentscheidung vom Austria Wirtschaftsservice (AWS) „im Rahmen des jeweils gültigen Bundesfinanzrahmengesetzes auf Basis einer Liquiditätsplanung“ getroffen. „Die Auszahlung der Fördermittel erfolgt bedarfsgerecht ... nach Maßgabe der zur Verfügung gestellten operativen Mittel“.

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