Die Köpfe der toten Wikinger knallen auf die Essensteller. Der englische König Aethelred hat genug von den Skandinaviern und macht kurzen Prozess: Nicht nur mit den Gästen in seinem Speisesaal. In einer Nacht lässt er alle Wikinger in seinem Land ermorden. Deren Verwandte im hohen Norden sind von dem Massaker freilich wenig begeistert – und beschließen, König Aethelred einen Besuch abzustatten ...
Genug Stoff also für „Vikings: Valhalla“, ab heute (Freitag) bei Netflix zu sehen. Es ist ein Spin-off der Serie „Vikings“, die 2020 nach sechs Staffeln zu Ende ging. Angesiedelt ist der Ableger rund 100 Jahre nach dem Vorgänger, im 11. Jahrhundert. Bekannte Gesichter gibt es also nicht zu sehen, dafür werden „Vikings“-Fans den einen oder anderen Ort wiedererkennen.
In der fiktiven norwegischen Stadt Kattegat versammelt der grimmige König Knut (Bradley Freegard) Wikinger aus allen Himmelsrichtungen, um mit ihnen England anzugreifen. Unter seinen Kämpfern findet sich auch der wortkarge Leif Eriksson aus Grönland (Sam Corlett), dessen reales Vorbild es bis nach Amerika geschafft haben soll. Seine Schwester Freydis Eriksdotter (Frida Gustavsson) ist indes auf einer persönlichen Rachemission, während der gut gelaunte Harald Sigurdsson (Leo Suter) von beiden Geschwistern sehr angetan ist.
Die allgemeine Wikingerwonne wird jedoch von internen Differenzen getrübt: Denn manche von ihnen sind Christen, andere Heiden. Dadurch kommt es immer wieder zu Konflikten und schon die Überfahrt nach England wird kein lustiger Bootsausflug.
„Vikings: Valhalla“ vereint die obligatorischen Genre-Zutaten: Bärtige Wikinger mit dreckigen Fellen und etwas zu weißen Zähnen. Monarchen, die ihre Entscheidungen treffen, während sie lange Gewänder durch lange Gänge schleifen. Und natürlich blutreiche Schlachten und nackte Haut. Diese Inhaltsstoffe wurden in ein flottes, actionreiches Wikingerabenteuer verpackt, das jedoch keine größeren Überraschungen bietet.
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