"The Investigation": Die Aufklärung des U-Boot-Mords als Serie
Der Fall sorgte 2017 für Aufsehen: Die schwedische Journalistin Kim Wall wollte den dänischen Erfinder Peter Madsen auf dessen selbst gebautem U-Boot interviewen. Doch sie kehrte nicht mehr zurück. Das U-Boot sank unter mysteriösen Umständen und nach einigen Verwirrungen, war klar: Wall war ermordet worden. Madsen wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Wie ihm die Tat nachgewiesen werden konnte, zeigt nun die sechsteilige Serie "The Investigation", die beim Streamingdienst TV Now zu sehen ist. Drehbuch und Regie stammen von Tobias Lindholm, der u. a. als Autor für die dänische Polit-Thriller-Serie "Borgen" tätig war. Kein Wunder also, dass man einige von dort bekannte Gesichter auch bei "The Investigation" sieht: Søren Malling spielt Chefermittler Jens Møller, Pilou Asbæk (u. a. "Game of Thrones") den Staatsanwalt.
Nicht besetzt ist hingegen die Rolle des Täters, der auch namentlich nie genannt wird. Stattdessen ist die Rede vom "Verdächtigen".
Lindholm stellt nicht die Psychologie hinter der Tat in den Vordergrund, sondern die minutiöse Arbeit der Ermittler. So sieht man, wie das U-Boot Zentimeter um Zentimeter aus dem Meer gehoben wird, wie Fahrtrouten mit Farbstift auf Satellitenbildern nachgezeichnet werden oder wie Møller immer wieder mit Kims verzweifelten Eltern (Pernilla August und Rolf „Wallander“ Lassgård) telefoniert, um sie auf dem Laufenden zu halten.
Es ist keine Serie mit großen Dialogen oder spektakulären Effekten. Doch gerade diese aufs Wesentliche konzentrierte Erzählweise macht „The Investigation“ unglaublich spannend. Die Handlung verliert sich nicht in Nebenschauplätzen oder dem Privatleben der Ermittler. Was genauso wenig fehlt wie ein Gesicht zum Täter. "The Investigation" beweist, dass eine Krimi-Serie auch gut ohne Fokus auf das Böse auskommt.
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