"Starmania"-Siegerin Anna Buchegger: "Damit habe ich nicht gerechnet"
„Es ist wirklich arg, dass Menschen für einen anrufen und SMS schreiben!“ Noch wirkt Anna Buchegger etwas ungläubig darüber, dass sie die Siegerin von „Starmania 21“ sein soll. „Das ist eine große Bestätigung und man weiß, dass man etwas richtig gemacht hat.“
Die 22-jährige Salzburgerin aus Abtenau hat am Freitagabend die Neuauflage der ORF-Castingshow gewonnen. Sie setzte sich am Schluss gegen Fred Owusu aus Graz durch. Zuvor waren Vanessa Dulhofer aus Traiskirchen und der Steirer Tobias Hirsch ausgeschieden.
„Die einzige Anforderung, die ich an mich selbst hatte, war, die erste Runde zu bestehen und zweimal singen zu dürfen“, erzählt Buchegger im KURIER-Gespräch. „Dass ich so weit komme, damit habe ich nicht gerechnet.“
Fluch erster Platz
Dass sie, als Arabella Kiesbauer in der Show ihren Namen vorgelesen hat, zunächst die Augen verdreht hat, liege am schwierigen Ruf, den der erste Platz bei „Starmania“ hat: „Man hört oft, dass der erste Platz nicht so gut ist, weil die meisten mit dem zweiten Platz mehr Erfolg hatten. Deshalb haben wir, glaube ich, alle auf den zweiten Platz gehofft“, so Buchegger. „Ich habe mir im Sekundentakt gedacht ‚Hoffentlich wird der Fred Erster‘ und dann doch wieder ‚Erster Platz wäre eh nicht so schlecht‘. Jetzt ist es der erste geworden und ich bin sehr zufrieden.“ Dafür, dass Platz eins nicht zum Fluch wird, werde sie „alles geben“.
Drei Songs präsentierte Buchegger am Freitag: „Kiss“ von Prince, „Cuz I Love You“ von Lizzo und „Ease“ – eine eigenkomponierte Ballade, die sie am Klavier interpretierte. „Ich habe den Song 2018 geschrieben, als ich begonnen habe, mich intensiver mit Politik auseinanderzusetzen. Zu der Zeit gab es sehr viele Bad News in den Nachrichten und das wollte ich musikalisch verarbeiten“, sagt Buchegger. „Es geht auch um die religiöse Macht. Ich wundere mich immer noch, ob es da oben besser ist, und, wenn da oben jemand ist, ob es dem gut geht, während er da zuschaut.“
Mit „Ease“ zeigte die Sängerin, von Kiesbauer zuletzt „Chamäleon“ genannt, eine weitere Facette von sich. „Ich finde es gut, wenn man einmal so richtig die Sau rauslassen kann, und auf der anderen Seite aber auch ernste Themen musikalisch besprechen kann.“ Einem bestimmten Genre wolle sie sich nicht zuordnen: „Mein Herz schlägt für den Soul und ich versuche gerade, das mit elektronischen Elementen zu verbinden. Aber ich will mich da noch ein bisschen ausprobieren.“
Lehrreich
„Starmania 21“ ist für Buchegger, die in Wien Instrumental- und Gesangspädagogik studiert und nebenbei in unterschiedlichen Bands aktiv ist, zur richtigen Zeit gekommen. „Es hat im letzten Jahr nicht viel zu tun gegeben. Wir Künstlerinnen und Künstler sind ein bisschen vergessen worden. Ich habe seit einem Jahr keinen Job mehr. Deswegen hat sich das gut angeboten mit dieser Bühne, die der ORF uns da zur Verfügung gestellt hat. Es war eine gute Möglichkeit, ein bisschen aus meiner Komfortzone rauszukommen.“ Insgesamt sei „Starmania“ sehr lehrreich gewesen.
Nun will sich Buchegger der Arbeit an einer EP widmen. Mit der Musik soll es definitiv weitergehen: „Ich lebe für die Musik. Und von der Musik zu leben – egal, in welcher Form – wäre natürlich ein großer Traum für mich.“
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