Servus Sportrechte: „Auf keinen Fall ist Geld alles"

Servus Sportrechte: „Auf keinen Fall ist Geld alles"
Warum der Private mit dem ORF kooperiert, groß WM- und EM-Spiele tauscht und was an Streaming-Kanälen geplant ist, erzählt David Morgenbesser

Formel 1, Champions League, MotoGP: ServusTV hat in den vergangenen Monaten viel Geld in Sportrechte investiert. Arbeitet aber auch mit dem ORF wie jetzt bei Fußball-WM und EM zusammen. Dafür zuständig ist David Morgenbesser, der Ende 2019 von Sky kam. Er erzählt, wie das geht, wo die Grenzen für österreichische Sender liegen und was mit Wintersport bei ServusTV passiert (Langfassung des Interviews).

Die Fußball-Europameisterschaft ist das erklärte Ziel des neuen österreichischen Teamchefs. Was bringt ServusTV dazu, Teile dieser Rechte in einen Deal einzubringen, um im Gegenzug vom ORF Spiele von einer WM zu bekommen, bei der Österreich keine Rolle spielt? Warum dieser Doppelpass?

ServusTV hatte eine sehr gute erste Saison mit den UEFA-Klub-Bewerben – Champions League, Europa League, Conference League. Als wir begonnen haben, in Fußball zu investieren, haben wir uns natürlich auch weitere Produkte angeschaut und die Euro 2024 in Deutschland als das kommende Fußball-Großsportereignis ausgemacht. Umso größer war die Freude über den Zuschlag. In weiterer Folge haben wir evaluiert, welche Bewerbe noch komplementär wären. Unsere European Qualifiers, die Qualifikationsspiele, beginnen im März 2023. Da wäre eine Fußball-WM eine wunderbare Einleitung. Die nächste ist aber erst 2026. Zum Glück hat der ORF aufgrund von diversen Gründen wie immer eine Ausschreibung für Spiele gemacht. Da haben wir überlegt, ob wir nicht einen Teil der Euro-Spiele in den Ring werfen und dafür einen großen Schluck aus der Flasche bekommen, auf der WM steht.

Wie liefen die Gespräche?

Wir haben miteinander gesprochen, wir haben unser Angebot abgegeben und wir haben uns geeinigt. Für die Fußballfans ist es gut, dass sie weiterhin gratis nun ein Produkt in beiden Welten zu sehen bekommen - einmal wie es ServusTV macht und einmal, wie es der ORF das macht. Für uns ist es einfach eine tolle Geschichte. Wir können überleiten von der Königsklasse des Klubfußballs auf die WM und von dort 2023 direkt auf die Nationalmannschaft, die im März ihren Qualifikationsweg für die Euro 2024 beginnt, die dann ebenfalls bei ServusTV zu sehen sein wird. Das ergibt ein sehr schönes rundes Bild: Wir haben damit ein super Produkt auf dem Sender und bieten Verlässlichkeit für die Nationalmannschaft und alle Fußball-Begeisterten. Wir sind ein Fußballhafen für Fans.

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