„Das Interessante an all den Steckenpferden ist ja, dass sie nur befremdlich wirken, wenn man sie von außen betrachtet. Sobald man sich darauf einlässt, hat alles eine innere Logik, ist das Treiben völlig schlüssig“, meint Roubinek im KURIER-Gespräch. Die Wurzeln für diese mit viel Enthusiasmus gelebten Vorlieben liegen vielfach in der Kindheit.
„Bei den Eisenbahnern war es ausnahmslos so, dass sie die erste elektrische schon mit 5 oder 6 Jahren bekommen haben und diese Begeisterung von damals besteht bis heute.“ Andere haben sich mit einem neuen Partner auch ein neues Hobby angelacht – „ein Klassiker“ – oder man hat es einmal irgendwo gesehen, nachgemacht und ist hängen geblieben. Tendenziell seien eher reifere Menschen am Werk, „die Jungen kommen dann ins Spiel, wenn etwa der Opa sie dafür einnehmen konnte“, weiß Roubinek.
So sind die Protagonisten eines Eisenbahn-Klubs zwei 25-Jährige. „Die Älteren freuen sich natürlich, dass es Nachfolger gibt.“ Die Frage nach dem Geschlechterverhalten ist nach seiner Einschätzung nur beim Modellbau eindeutig – nämlich „eindeutig männlich.“ Die Beschäftigung mit Tieren lasse sich hingegen eher daran festmachen, dass „diese Menschen bereit sind, sehr viel zu geben haben, auch was ihre Zeit und Freiheit betrifft.“ Eine elektrische Eisenbahn kann man ja bekanntlich drei Wochen allein lassen, ein Tier nicht. Auf seiner „Forschungsreise“ durch Österreich ist Roubinek wieder einmal als er selbst zu erleben. „Natürlich versuche ich, unterhaltsame Gespräche zustande zu bringen, und vielleicht bin ich auch einmal ein wenig ironisch.“
Pause für Durchlaucht
Sein Seyffenstein macht aber mit Durchlaucht ORF-Pause. „Wir wollen natürlich, weil uns das Haus dazu ermuntert, versuchen, den ‚Kaiser‘ neu aufzustellen, sodass die Produktion in dem Kostenrahmen bleibt, der für alle Beteiligten akzeptabel ist.“ Nur im Moment ist seine Zeit durch die Dreharbeiten, die erst durch die Corona-bedingte Absage der „Sommernachtskomödie“ auf der Rosenburg möglich wurden, sowie die Niederösterreich-Sommertour des ORF-Landesstudios gut gefüllt.
Die Corona-Pandemie spielt auch in die Arbeit an der Reportage-Reihe hinein. „Das ist ja völlig anders als bei einem Politiker-Interview. Uns wollen die Menschen, bei denen wir drehen dürfen, ihre Hobbys erklären und etwas zeigen, und wir wollen wissen, was ihnen wichtig ist. Da wird es manchmal schwierig, alle Vorgaben präzise einzuhalten. Aber natürlich haben wir das immer im Kopf, denn wir sind wochenlang in ganz Österreich unterwegs und treffen viele Menschen. Wenn da einer im Team ausfällt, hat das Auswirkungen, nicht nur auf uns.“
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