ROMY-Nominees Marzi und Wanits: Hauptsache ist die schöne Nebensache Sport

ServusTV will die eigene Handschrift zeigen: Fußball-Chef Michael Wanits und MotoGP-Reporterin Alina Marzi
Die ServusTV-Sportreporterin und der Fußball-Chef über die Handschrift des Senders, „eine neue Zeitrechnung" bei den UEFA European Qualifiers und die neue MotoGP-Saison

Es geht um die Beendigung des Achtelfinal-Fluchs: Nach dem knappen 1:0-Sieg im Hinspiel trifft der FC Salzburg in der Europa League am Donnerstag (20.15) in der ewigen Stadt auf AS Roma. ROMY-Nominee und Kommentator Michael Wanits ist voller Vorfreude angesichts eines vollen Stadions und erwartbar toller Stimmung.

Getoppt werden die UEFA-Klubbewerbe heuer aber durch ein anderes fußballerisches Highlight: Am 24. März zeigt ServusTV den Auftakt zu den European Qualifiers mit dem Spiel Österreichs gegen Aserbaidschan. „Es ist das tatsächlich der Beginn einer neuen Zeitrechnung, wenn das österreichische Nationalteam in einem Bewerbsspiel auf einem Privatsender zu sehen ist. Das Nationalteam ist auf alle Fälle emotional das Höchste“, erklärt Wanits.

Professionalität

Die Vorbereitungen laufen. „Es ist unser Anspruch über alle Sportarten hinweg, dass unsere Handschrift sichtbar wird“, sagt der ServusTV-Fußballchef. Das betrifft, wahrnehmbar für die TV-Konsumenten, die Vor- und Nachberichterstattung sowie die Fachexpertise etwa durch Ex-Nationalspieler Florian Klein; dazu gehört aber auch Vertrauensbildung gegenüber dem ÖFB in einer nicht leichten Phase und dem Team. „Wir sind der Überzeugung, dass wir mit professioneller Zusammenarbeit das Maximum für alle Seiten herausholen können.“ Gleichzeitig versucht man, das Ganze „in dieser verrückten Welt“ im Gesamtkontext einzuordnen: „Es ist und bleibt Sport und damit einfach eine schöne Nebensache.“

Der Salzburger Sender hat die Rechte für die EM 2024 und 2028 erworben, 2024 ist der ORF Sublizenznehmer. Bei der WM in Katar war das eben umgekehrt. Die Zusammenarbeit sei ein inzwischen „erprobtes und bewährtes Modell“, mit Vorteilen vor allem für die Fans, meint der gebürtige Steirer. Die Herausforderung in Katar sei zunächst gewesen, dass die Zweitrechte sehr kurzfristig erworben werden konnten. „Das war schon ein ziemlicher Spagat, das neben dem täglichen Geschäft mit Champions und Europa League oder auch DFB Pokal zu stemmen. Aber die Zuseher haben die Übertragungen sehr gut angenommen.“

Vor allem sorgte ja das Veranstalterland für Diskussionen. „Wir waren uns nicht sicher, was uns erwartet, wie groß die Euphorie dort sein würde und sein darf“, erinnert sich Alina Marzi. „Mag sein, dass wir in einer journalistischen Bubble unterwegs waren, aber die Stimmung, vor allem auch im Team und auch die Arbeitsbedingungen waren sehr gut. Es hat nichts gemangelt, auch wenn es ein enormes Pensum für uns alle – in Katar wie in Salzburg – war.“ Und Wanits meint: „Und wenn ich an die nächste WM in den USA, Kanada und Mexiko denke, dann wird man es noch um einiges mehr schätzen, dass man bei der WM in Katar in alle acht Stadien maximal 20 Minuten mit dem Taxi gefahren ist. 2026 werden es statt Taxi-Fahrten Langstreckenflüge.“

 

Motorrad-Zirkus

Die gehören für Marzi, die für die WM auch im ServusTV-Fußball-Team im Einsatz war, zur normalen Arbeit. Die junge Burgenländerin ist seit einem Jahr Teil des MotoGP-Zirkus. Als ROMY-Nominee startet sie ebenfalls am letzten März-Wochenende in die längste Saison der MotoGP-Geschichte mit 21 Rennen und einigen Neuerungen wie etwa die Sprint-Rennen. Der Auftakt findet in Portugal statt, „zum Ende haben wir in neun Wochen sieben Übersee-Rennen.“ Die Vorbereitungen laufen längst nicht nur für die Fahrer und Teams. „Vor dem Saisonstart ist es immer sehr intensiv. Wir haben bei ServusTV mit Moto3, Moto2 und MotoGP ja das ganze Paket auf Sendung.“ Und das für Österreich und Deutschland.

Marzi meldet sich aus der Boxengasse. Stefan Bradl, nach wie vor Testfahrer bei Honda und im Vorjahr für den verletzten Superstar Marc Marquez im Einsatz, liefert Experteneinschätzungen, ebenso wie die Motorrad-Legende Gustl Auinger sowie Moto3- und Superbike-Weltmeister Sandro Cortese. „Wir sind da wirklich mitten drinnen, bekommen großartige Interviews und Einblicke und können damit den Zusehern vermitteln, dass sie ganz nah dran sind.“ Dafür sei in den Jahren davor schon sehr viel Arbeit investiert worden.

„Man begleitet ja das ganze Jahr über die Fahrer und Teams und sieht deren Entwicklung. Man lernt sich immer besser kennen“, erzählt Marzi. „Die Fahrer wissen, wie wir unsere Arbeit machen, und dass wir unseren Zusehern den besten Content bieten möchten, und sie schätzen das.“ „Klarerweise freuen wir uns auch, dass ein österreichisches Team in der MotoGP, in der Königsklasse, Erfolge feiert. In der Moto3 und in der Moto2 ist KTM sogar unfassbar erfolgreich. Heuer starten Sie in der MotoGP mit GasGas, also mit einem zweiten Team durch. Alle sind natürlich wahnsinnig gespannt darauf.“ 

Emotionen und Leidenschaft

Der Aufwand bei ServusTV für den Sport insgesamt ist hoch. „Unser Anliegen ist: Wir wollen unterhalten, wir wollen Emotionen zeigen und Leidenschaft rüberbringen und das betrifft jeden Bereich im ServusTV-Sport“, unterstreicht Wanits. Dazu brauche es neben starken Bildern Kompetenz als Basis. „Zum Blödeln muss man gescheit sein.“

Sport-Journalismus bedeutet vor allem aber auch sehr viel reisen und viele Trennungen von zu Hause. „In der Weltgeschichte unterwegs und bei so großartigen Sportevents dabei zu sein, ist ein großes Privileg“, meinen Marzi und  Wanits gleichermaßen. Aber so Marzi: „Diese Art des Reisens, das muss man lernen.“ Jetlag, Ernährung, Reisestress sind die Herausforderungen. „Aber ich genieße es, von mir aus könnte es schon losgehen.“

Wanits ist seit zwei Jahren doppelter Familienvater. „Natürlich hat man da einiges zu managen. Aber bisher funktioniert das Modell, wie wir leben, für uns als Familie, für meine Frau und unsere beiden Kinder, gut.“  Wenn er nach einer reiseintensiven Arbeitswoche nach Hause zurückkehrt, „dann liegt mein Fokus ganz auf der Familie.“ Ähnlich ist es für Marzi und sie betont: „Es braucht Menschen, die hinter einem stehen und vom ersten Tag an unterstützen und nur deshalb funktioniert es.“

 

 

 

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