Wie ein Algorithmus Frauen in Medien sichtbarer machen soll

Ringier will Frauen in den eigenen Medientiteln sichtbarer machen. Bei der Handelszeitung war etwa Greta Thunberg Anfang Jänner am Cover.
Frauen kommen seltener in der Berichterstattung vor als Männer. Der Medienkonzern Ringier setzt nun auf Künstliche Intelligenz.

Man kennt das Bild aus Diskussionssendungen, aber auch wenn Expertenmeinungen eingeholt werden: Männer sind in der Berichterstattung präsenter.

Der Schweizer Medienkonzern Ringier (dazu gehören u. a. die Boulevardzeitung Blick und die Handelszeitung) hat nun ein Projekt lanciert, mit dem die Sichtbarkeit von Frauen erhöht werden soll: Seit November ist dort eine Software im Einsatz, die misst, wie hoch der Anteil der Geschlechter in Medienberichten ist.

Mittels Künstlicher Intelligenz werden Vornamen, Pronomen, aber auch Bilder in Artikeln ausgewertet. Das Daten-Tool dafür war bereits im Haus vorhanden, wurde für die Initiative lediglich angepasst und musste etwa Vornamen „lernen“.

„EqualVoice“ nennt sich das Projekt, die Idee dazu stammt von Ringier-Finanzchefin Annabella Bassler. „Ich habe selbst anhand persönlicher Erfahrung gemerkt, wie wichtig Rollenmodelle sind“, erzählt sie dem KURIER. „Es muss Teil der Normalität werden, dass eine Finanzchefin auch Mutter eines sechsjährigen Sohnes sein kann. Hier spielen Medien eine wichtige Rolle.“

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