Matthias Strolz: "Scheitern wird in Österreich tabuisiert"

Ex-Neos-Politiker Matthias Strolz moderiert die neue Sendung "Fuck Up Show" bei Puls4
Der Ex-Neos-Politiker moderiert ab Dienstag die "Fuck Up Show" bei Puls4. Ein Gespräch über Scheitern, Scham und Schule.

Wer scheitert, geht damit in der Regel nicht unbedingt hausieren. Bei sogenannten "Fuck-up-Nights" passiert genau das Gegenteil: Da erzählen Menschen vor Publikum von ihren größten Niederlagen und Misserfolgen. Puls4 bringt das Konzept ins Fernsehen – heute (Dienstag) um 22.25 Uhr startet dort die "Fuck Up Show".

Zum Auftakt berichtet etwa DiTech-Gründer Damian Izdebski von seiner Insolvenz, eine Dauerschmerzpatientin von ihrem Kampf zurück in ein normales Leben. Moderiert wird die Show von Ex-Neos-Politiker Matthias Strolz, der auch gerade ein neues Buch geschrieben hat ("Kraft und Inspiration für diese Zeiten", erhältlich ab 7. Mai).

Am Telefon sprach Strolz mit dem KURIER über seine eigenen "Fuck-ups", das neue TV-Format und sein Verhältnis zur Politik-Ersatzdroge Fernsehen. 

KURIER: Wenn man den Namen Matthias Strolz hört, kommt einem nicht als erstes das Wort Scheitern in den Sinn. Warum diese Show?

Matthias Strolz: Weil das Thema spannend ist. Ich glaube, es gibt keinen Menschen, der nicht Bekanntschaft mit dem Scheitern gemacht hätte. Und ich finde, dass das Thema in Österreich zu wenig besprochen und eigentlich tabuisiert wird. Aber wir dürfen unsere Verletzlichkeit auch zeigen.

Was waren denn Ihre größten "Fuck-ups"?

In meinen zwanziger Jahren hatte ich eine sechsjährige Beziehung und das Ende war schmerzhaft. Wenn wir bei einer Landtagswahl angetreten sind und es beim ersten Mal nicht geklappt hat, hat das auch wehgetan. Da sind viele Menschen enttäuscht, es türmen sich Schulden auf. Oder letztes Jahr mein Bandscheibenvorfall, den ich nicht wahrhaben wollte, weil ich dachte, dass mir sowas ja nicht passiert. Ich habe auch Einiges anzubieten, aber ich bin dankbar und demütig, dass ganz große Schicksalsschläge ausgeblieben sind.

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