"Loki": Zeitreisechaos mit einem charmanten Schurken
Müssen Superhelden und -schurken eigentlich auch eine Nummer ziehen, wenn sie Behördenwege zu erledigen haben? In der neuen Marvel-Serie „Loki“ (seit dieser Woche bei Disney+) sollten sie es jedenfalls tun. Andernfalls könnte der Gang zum Schalter tödlichen Ausgang nehmen.
Besagte Behörde, die Time Variance Authority (kurz: TVA), wacht über die Einhaltung des heiligen Zeitstrahls. Weil Loki (Tom Hiddleston) – nach dem Diebstahl des begehrten Tesserakt mit einer Flucht per Zeitreise – gegen die Regeln verstoßen hat, wird er festgenommen.
Die TVA, ein retrofuturistisches Bürokratieungetüm mit Polaroid-druckenden Metalldetektoren, will kurzen Prozess mit Loki machen: Als unerlaubte Variante muss er weg. Doch Agent Mobius (Owen Wilson) hat eine andere Idee, die einem aus so manchem Krimi bekannt sein dürfte: Der Bösewicht – in dem Fall der charmante Schurke Loki – wird rekrutiert, um einen noch viel größeren Feind zu fassen. Denn eine Angriffsserie auf TVA-Agenten sorgt für Unruhe.
„Loki“ ist die dritte Serie aus dem Hause Marvel, die bei Disney+ erschienen ist. „WandaVision“ war ein ungewöhnliches Experiment mit einem Schnelldurchlauf durch die Geschichte der TV-Sitcoms, „The Falcon and the Winter Soldier“ bot eher klassische Marvel-Kost. Mit „Loki“ soll es nun humorvoll werden. Die Serie ist als Detektiv- und Buddy-Geschichte angelegt, in der die beiden Protagonisten durch die Zeitebenen reisen. Der milde Mobius und der grantelnde Loki geben ein unterhaltsames Duo ab. In den ersten beiden Episoden, die vorab gesichtet werden konnten, gibt es aber wenig Platz für Komik – zu viel Raum nehmen die Erklärungen über das Multiversum und die Zeitreisen ein, die sowohl Loki als auch den Zuschauern gelten. Bleibt zu hoffen, dass in den restlichen Episoden keine Fragen mehr offen sind.
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