Kabarettgipfel: Sarkastische Gags zum Jugendwahn

Kabarettgipfel: Sarkastische Gags zum Jugendwahn
TV-Unterhaltung am Freitag mit Resetarits, Vitásek, Kristan u. a. (20.15 Uhr, ORF 1).

Gags am laufenden Band am Freitag (20.15 Uhr; ORF 1) als Gute-Laune-Starthilfe ins neue Jahr: Der in der Wiener Stadthalle Anfang Dezember aufgezeichnete „Kabarettgipfel“, das von e & a Film produzierte Kleinkunstformat, widmet sich diesmal satirisch dem Thema „Für immer jung“.

Das Duo BlöZinger, bestehend aus Robert Blöchl und Roland Penzinger, den vielleicht bekanntesten Clowns der heimischen Kabarettszene, belauscht das Gespräch eines coolen Zivildieners mit einem zynischen Altersheiminsassen.

Andreas Vitásek muss im vorgerückten Alter öfter weinen: „Ich war schon immer nah am Wasser gebaut. Aber jetzt bin ich ein Hausboot.“ Aber Altsein habe auch Vorteile: „Man hört die Gelsen im Schlafzimmer nicht mehr.“

Bei der laufenden Anhebung der Altersgrenze für Ermäßigungen kommt sich Vitásek vor wie der Esel mit der Karotte vor der Nase.

Was ihn sonst aufregt?

„Dass die Bank von mir verlangt, Zahlungen online abzuwickeln, aber mir zum Weltspartag einen Tischkalender schenkt“, so Vitásek, der sich vorgenommen hat: „Ich mache nur noch Gruppensex: Da kann ich sagen: Ich war schon dran. Ich schau nur.“

Kabarettgipfel: Sarkastische Gags zum Jugendwahn

Andreas Vitásek: „Ich war schon immer nah am Wasser gebaut. Aber jetzt bin ich ein Hausboot.“

Alt erst mit 80

Ein Gag-Lieferant ist auch der Kinderchirurg und Comedian Omar Sarsam, ein Wiener mit arabischen Wurzeln und kroatischen Einflüssen, u. a. bekannt von der ORF-Quizcomedy „Was gibt es Neues?“ und der ORF-Stand-up- Comedy „Pratersterne“.

Lukas Resetarits stellt klar: Mit 72 gilt er nach der der Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO als älterer Mensch: „Alt ist man erst mit 80.“

Der Doyen des österreichischen Kabaretts stellt absurde Utensilien für Senioren vor, die die Werbung als Erleichterung für alte Menschen propagiert: einen Senioren-Sicherheitsstock mit Features, zusammenlegbar für die Brust- oder Herrenhandtasche, mit Rücklicht ...

„Manche Menschen sterben mit 40 und werden mit 80 Jahren begraben, weil sie vergessen haben, dass es ein Leben vor dem Tod gibt“, beklagt Alex Kristan und präsentiert sich als nonkonformistischer Systemverweigerer: „Ich bin ein Rebell: Ich habe auf Schloss Aiderbichl eine Fliege erschlagen.“

Aber wann ist man alt?

„Wenn man vom Internisten zum Pathologen überwiesen wird“, scherzt Kristan und schildert die Auswüchse an plastischen chirurgischen Eingriffen, die angeblich der Schönheit und dem jugendlichen Aussehen dienen.

Kabarettgipfel: Sarkastische Gags zum Jugendwahn

Lukas Resetarits: „Alt ist man erst mit 80.“

Schönheitsoperation

„Manche Frauen haben nach dem Schönheitschirurgen einen Zodiac unter der Nase. Ein Schlauchboot der Navy Seals. Das muss man kaschieren mit viel Make-up“, witzelt Kristan. „Aber so viel Make-up gibt es oft gar nicht. Da fragt man sich oft: Ist die Dame geschminkt, oder hat sie beim Paintball verloren?“

Eine Befürchtung des Komikers: „In ein paar Jahren werden alle mit Riesenbrüsten und einer großen Erektion herumrennen, aber vergessen haben, was sie damit tun sollen.“

Einig sind sich alle Größen der Kleinkunstszene: Zu kurz kommen soll der Humor auch 2020 nicht. „Alles ist erlaubt“, so Kristan. „Aber man sollte in einem Aufwachraum im Krankenhaus keinen Kalender von 2026 aufhängen.“

Nächster Kabarettgipfel mit Thomas Stipsits, Klaus Eckel, Christoph Fritz, Martina Schwarzmann und Gabriel Vetter am 2. und 3. März in der Wiener Stadthalle, Halle F. Karten sind erhältlich unter www.stadthalle.com sowie www.oeticket.at

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