Hugo Portisch: Mittendrin im Kalten Krieg

Kubas kommunistischer Diktator Fidel Castro, 1963
Teil 5: Pyramiden, Panzer und Kubaner. Wie Hugo Portisch 1956 in Ägypten unter Nasser während der Suezkrise und 1963 in Fidel Castros Kuba nur knapp einer Verhaftung entgeht.

2010 hat Hugo Portisch dem Verleger Hannes Steiner in 30 Stunden sein Leben erzählt mit dem Auftrag, sein geistiges Erbe einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Steiner hält gemeinsam mit dem Unternehmer Michael Kraus die Rechte an diesen „Toskana Tapes“. Wir bringen die packendsten Auszüge in zwölf Teilen.

von Martin Haidinger

1956 verstaatlicht der ägyptische Präsident Nasser die Suezkanalgesellschaft, brüskiert deren Mehrheitseigentümer Großbritannien und Frankreich und beunruhigt Israel. Noch dazu, wo Nasser mit der Sowjetunion zusammenarbeitet und kommunistische Berater ins Land holt.

Davon kann sich Hugo Portisch, der 1956 zum ersten Mal nach Ägypten reist, persönlich überzeugen. Nach der Besichtigung des Suezkanals will er auf der Post in Kairo ein Telegramm an die KURIER-Redaktion in Wien aufgeben, wird dort aber von zwei Herren in weißen ägyptischen Uniformen in einen Nebenraum gebeten:

Die sprechen Sächsisch! Jetzt war mir schlagartig klar, die sind Deutschzensoren aus der DDR in ägyptischen Diensten. Sie haben mich verhörmäßig befragt, wie ich zum Suezkanal gekommen bin.

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