FPÖ-Mediensprecher will "Report"-Chef ablösen

FPÖ-Mediensprecher Jenewein.
Nach FPÖ-kritischen Interviewfragen. Die ORF-Redakteure weisen Kritik zurück.

FPÖ-Mediensprecher Hansjörg Jenewein ist einmal mehr sauer auf den ORF. Dieswöchiger Anlass war der "Report", den diesmal Sendungschef Wolfgang Wagner selbst moderierte. Dabei gab es ein Livegespräch mit dem aus Jerusalem zugeschalteten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, das Jenewein nicht passte. Wagner thematisierte dabei nämlich sehr hartnäckig das schlechte Standing der FPÖ in Israel.

"Gesinnungsjournalismus"

Der blaue Parlamentarier sprach von einem "Negativbeispiel von typischem Gesinnungsjournalismus" und verglich den "Report" mit der DDR-Propaganda Sendung "Aktuelle Kamera". Dies füge sich "nahtlos in die sonstigen Entgleisungen mancher Mitarbeiter des ORF und zeigt deutlich, wie notwendig eine Reform an Haupt und Gliedern ist", drohte der Politiker. "Neben bestehenden strukturellen Defiziten muss es dringend auch eine personelle Neuausrichtung geben." Hintergrund: Die Regierung arbeitet gerade hinter verschlossenen Türen an einer ORF-Reform.

Die ORF-Redakteure verteidigten Wagner: "Ein Verteilen von persönlichen Zensuren für missliebige Journalistinnen und Journalisten durch Parteien oder Politiker ist entbehrlich", schrieb der Redakteursrat in einer Stellungnahme.

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