Finale für die "Vorstadtweiber": "Wie eine letzte Vorstellung"
Die fünfte Staffel ist noch gar nicht ausgestrahlt, da stehen die „Vorstadtweiber“ schon wieder für neue Folgen der beliebten ORF-Serie vor der Kamera. Ein letztes Mal, denn nach insgesamt 60 Episoden heißt es endgültig Abschied nehmen von Nicoletta, Wally, Sonia & Co.
Das sorgt schon für ein wenig Melancholie unter den Schauspielerinnen, wie Maria Köstlinger, Nina Proll und Ines Honsel in einer Drehpause im „Haus Hadi“ berichten – Corona-bedingt natürlich aus sicherer Entfernung zu Journalisten über ein Zoom-Meeting.
„Es ist ein bisschen wie eine andauernde letzte Vorstellung“, meint Honsel, die in der Serie seit Staffel 4 die Sonia Clementi spielt. „Man genießt es, ich arbeite sehr gerne mit diesen Frauen zusammen, aber es ist auch etwas Wehmut dabei.“ Auch Köstlinger geht es ähnlich: „Wir sind ja tatsächlich einen Weg miteinander gegangen und auch ein Stück miteinander älter geworden.“
Gleich nach Rapid
Gedreht wird unter den geltenden Corona-Bestimmungen, Drehbuchautor Uli Brée hat aber auch zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen gesetzt: So wurde etwa die Zahl der Statisten begrenzt, wenn möglich wurden Szenen auch ins Freie verlagert. Und natürlich wird getestet. So regelmäßig, dass die „Vorstadtweiber“ aktuell zu den am besten durchgetesteten Personen in Österreich zählen, sind sich die Miminnen sicher – „gleich nach Rapid“, merkt Proll augenzwinkernd an.
„Eigentlich funktioniert das alles sehr reibungslos, jeder trägt brav seine Maske, man desinfiziert und lüftet“, berichtet Köstlinger. Einen kleinen Adrenalinstoß verspürt sie aber dennoch, „wenn um 22.30 Uhr das Telefon läutet oder MR-Film (die Produktionsfirma hinter den „Vorstadtweibern“, Anm.) am Display steht. Dann denkt man immer: Hoffentlich ist alles in Ordnung.“ Denn die Sorge, dass wegen eines Corona-Falls plötzlich die ganze Produktion zum Stehen kommen könnte, schwingt mit. Bis jetzt ist jedoch alles coronafrei über die Bühne gegangen.
Alte Bekannte
Aber was wird da nun eigentlich gedreht? Genaues verraten die drei Schauspielerinnen natürlich nicht. Zur Besetzung gehören erneut u. a. Hilde Dalik, Juergen Maurer und Bernhard Schir. Außerdem wird es ein Wiedersehen mit alten, vielleicht sogar totgeglaubten Serien-Bekannten geben: Gerti Drassl wird noch einmal dabei sein, auch Simon Schwarz und Peter Marton lassen sich erneut in der Vorstadt blicken. Und sonst? „Also drei Spoiler reichen doch, oder?“, lacht Honsel.
Schwermütig wird es in den neuen letzten Staffel trotz des Abschiednehmens nicht, versichert Proll: „Ich würde sagen, vom Flair ist es fast so wie die erste Staffel. Es geht wieder um Beziehungen, um Freundschaften und auch ums Älterwerden“, erzählt Proll. Das wird vor allem für ihre Serienfigur Nicoletta spannend, die große Pläne hat: „Sie bildet sich unbedingt ein Kind ein und versucht um jeden Preis, schwanger zu werden, hat quasi Torschlusspanik.“ Das Alter beschäftigt auch Köstlingers Wally, die mit Wechselproblemen zu kämpfen hat. „Was ich sehr gut finde, dass das auch mal angesprochen wird“, sagt Köstlinger.
Serien-Ende
Wie es mit ihren Figuren zu(m) (Serien-)Ende geht, wissen die drei übrigens selbst noch nicht. Bis 3. November drehen sie noch für den ersten Block unter der Regie von Mirjam Ungar. Im Frühjahr folgen die verbleibenden fünf Episoden, die Harald Sicheritz inszeniert. Zu sehen sein wird das Endergebnis voraussichtlich 2022 im ORF (davor kommt noch Staffel 5 im Jänner 2021).
Und danach? Eine Spin-off-Serie? Ein Spielfilm-Special? Die drei scheinen nicht ganz abgeneigt zu sein: „Wir werden es dem ORF mal vorschlagen.“
Staffeln 1–4
Die ersten vier Staffeln der „Vorstadtweiber“ sind aktuell bei Flimmit abrufbar
Staffel 5
Die im Vorjahr gedrehten Folgen zeigt der ORF voraussichtlich ab 11. Jänner 2021
Staffel 6
Das Finale der beliebten Serie soll 2022 über die Fernsehschirme flimmern
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