Rheingold, Walküre, Siegfried und Götterdämmerung: So heißen nicht nur die vier Teile von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“, sondern auch jene sagenumwobenen Safes, hinter denen die Protagonisten von „Army of Thieves“ jede Menge Geld vermuten.
Die Gaunerkomödie ist ab heute, Freitag, bei Netflix verfügbar und ist ein Prequel zu Zack Snyders „Army of the Dead“ - einem erst wenige Monate alten Trash-Spektakel (ebenfalls Netflix), in dem ein wegen Zombie-Befalls unzugänglicher Casino-Safe ausgeraubt werden sollte. Erzählt wird nun die Geschichte des hasenfüßigen Safeknackers Dieter (Matthias Schweighöfer), der in „Army of the Dead“ mit seinem schrillen Angstschrei aufgefallen ist.
Dieter ist, wie man nun erfährt, eigentlich ein braver Bankangestellter namens Sebastian (seinen Safeknacker-Künstlernamen Ludwig Dieter legt er sich erst später zu), der ein tristes Dasein fristet. Dafür hat er ein ausgefallenes Hobby: Er knackt gerne Safes. Das ruft die geheimnisvolle Gwendoline (Nathalie Emmanuel, „Game of Thrones“) auf den Plan, die den schüchternen Sebastian für einen Coup gewinnen will: Er soll für sie die berüchtigten Nibelungen-Safes öffnen, die gut gefüllt in mehreren Banken stehen. Nerd Sebastian ist begeistert – nicht nur von dem Job-Angebot.
„Army of Thieves“ (Regie führte Schweighöfer selbst) vereint alle Zutaten, die man aus Heist Movies à la „Ocean’s Eleven“ kennt. Es gibt wilde Verfolgungsjagden, temporeiche Zusammenschnitte von Überfallsszenen (inklusive einer Stimme aus dem Off, die den ausgeklügelten Plan erklärt) sowie ein buntes Team, das Hacking- und Nahkampfkenntnisse vereint und sich ab etwa der Hälfte der Handlung zerkracht. Das ist ja wie in einem Kinofilm, stellt Sebastian an einer Stelle fest. Mit Meta-Witzen werden Genreklischees entlarvt – dann aber trotzdem erfüllt.
Das Endergebnis ist ebenso vorhersehbar wie bei „Army of the Dead“, der neue Film nimmt sich aber immerhin nicht allzu ernst – und Schweighöfer passt gut in die Rolle des Sonderlings.
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