Materialschlacht am Canal Grande im Fahrwasser der Venedig-Biennale

Materialschlacht am Canal Grande im Fahrwasser der Venedig-Biennale
Die Museen und Palazzi der Lagunenstadt werden zu Dependancen von Galeriekonzernen und internationalen Stiftungen

Wer in diesem Jahr zur Kunstbiennale nach Venedig anreist, wird sich wundern. War da nicht die Rede von einer neuen Herangehensweise der Kuratorin, einer Hauptausstellung mit 90 Prozent Frauenanteil und großteils unbekannten Namen?

Stattdessen sind die Vaporetti, ihre Haltestellen und zahllose Fassaden entlang des Canal Grande mit den großen Namen der zeitgenössischen Kunstwelt vollplakatiert: Von Georg Baselitz und Tony Cragg bis zu Marc Quinn, Antony Gormley, Anish Kapoor und Anselm Kiefer, dessen Mega-Gemälde heuer die Säle des Dogenpalasts füllen – die Riege jener Künstler (überwiegend Männer), deren millionenteure Arbeiten häufig in fabriksartigen Werkstätten entstehen, ist fast durchgehend vertreten.

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