„Märzengrund“: Authentizität auch um den Preis von Tränen
Als Sohn eines Großbauern könnte Elias ein schönes Leben im Zillertal führen – aber Hoferbe, das will er nicht sein. Er sucht sein Glück in der kargen Umgebung einer Alm, weit weg von den Menschen. Wie schon bei „Die beste aller Welten“ erzählt Regisseur Adrian Goiginger mit „Märzengrund“ – derzeit im Kino – eine reale Geschichte. Sehr authentisch ist der junge Hauptdarsteller Jakob Mader als Elias – obwohl er deshalb lang überlegt hat.
KURIER: Kannten Sie die reale Geschichte um Elias oder Felix Mitterers Theaterstück?
Jakob Mader: Das war für mich komplett neues Terrain. Ich habe mich lustigerweise erst nach der ersten Casting-Runde, als ich gewusst habe, dass ich weiterkommen bin, intensiver informiert. Ich bin da total reingerutscht und erst nach und nach draufgekommen, was für eine Riesensache das ist.
Bei der Wiener Premiere von „Märzengrund“ gab es viele unterschiedliche Interpretationen der Figur des Elias. Wie sehen Sie ihn?
Elias ist ein sehr sensibler junger Mann, dem sehr vieles sehr nahegeht und der Schwierigkeiten hat, sich komplett in die Gesellschaft und in soziale Milieus zu integrieren. Immer wieder eckt er an, auch wenn er das gar nicht will. Ich glaube, dass sehr viele Charaktereigenschaften von Elias nicht nur mich berühren, sondern dass sie in sehr vielen Leuten steckt. Bei ihm ist manches einfach stärker ausgeprägt, etwa dieses Dazugehörenwollen, aber es nicht ganz schaffen, das Anecken. Schlussendlich gehört auch die Suche nach Freiheit, nach Glück und nach der eigenen Identität dazu. Ich glaube, dass damit ganz viele Leute etwas anfangen können. Was ihn von anderen unterscheidet ist, dass er sich dem sozialen Druck eben nicht gebeugt hat. Sondern er hat sich von allem gelöst und ist bis zuletzt zu seiner radikalen Entscheidung gestanden.
Da ist einer, Sohn eines reichen Bauern und Hof-Erbe, der könnte sein Leben als Millionär fortsetzen. Er entscheidet sich dagegen, geht auf den Berg, dorthin, wo fast keiner hinkommt. Ist das für Sie irgendwie nachvollziehbar gewesen?
Ich kenne dieses Gefühl auch ganz stark von mir. Ich bin selbst einer, der sich manchmal denkt, Ich will einfach weg von hier. Was mich von Elias unterscheidet ist, dass ich die Flucht in die Großstadt gewagt habe. Es ist aber auch eine komplett andere Situation und eine andere Realität, in der ich mich befinde. Aber dieses Wegwollen, um irgendwo neu anzufangen, das ist schon etwas, was ich sehr gut nachvollziehen kann.
Was hat Sie eigentlich bewogen, beim Casting mitzumachen?
Ich war mein ganzes Leben bisher schon sehr schauspiel-affin, hab auch schon einiges gemacht. Meine Eltern sind Dokumentarfilmer, haben auch zwei Spielfilme gedreht. Ich hab am Set schon alles Mögliche hinter der Kamera gemacht, war der Best Boy, hab Sachen geschleppt, usw. Und wenn man jemanden gebraucht hat, dann war ich der Statist vor der Kamera. Ich habe auch beim Schultheater mitgemacht und war bei „Life on Stage“, einem Improtheater in Innsbruck. Ich habe dann aber eine Pause vom Schauspiel eingelegt. Ich schätze mal, es war gewissermaßen meine Form der Rebellion gegenüber meinem Umfeld, dass ich mich dazu entschlossen habe, Volkswirtschaft zu studieren. Die erste Anfrage für die Rolle des Elias kam dann über eine Agentur, bei der ich mich beworben hatte. Gesucht war ein Tiroler Laiendarsteller.
Geboren 2002 in Scheibbs NÖ), großteils aufgewachsen und Schulzeit in Innsbruck. Seine Eltern sind bekannte Dokumentarfilmer. Dadurch Set-Erfahrung („Die Fugger im Silberreich“, „Vals“). Ab Frühjahr 2020 Vorbereitung auf „Märzengrund“. Dreh im August sowie Dezember 2020. Seit Herbst 2020 „mit Leib und Seele“ Studium der Volkswirtschaft in Wien: „Will wissen, wie die Welt funktioniert.“ Aber: Beim Schauspiel „bin ich mit vollem Herzen dabei“
„Märzengrund“ ist Adrian Goigingers erst zweiter Kino-Langfilm als Regisseur nach dem Erfolgsdebüt „Die beste aller Welten“. Er basiert auf einem Theaterstück Felix Mitterers über einen jungen Tiroler Ende der 60er-Jahre.
Inhalt: Elias ist der einzige Sohn und Alleinerbe eines Großbauern. Er hält aber das Leben im Tal, in dem es um Macht und Geld geht, nicht aus. Um seine „Schwermut“ zu kurieren, schickt ihn der Vater auf die Hochalm, den „Märzengrund“, wo er abseits der Menschen sein Glück findet. Erst nach 40 Jahren zwingt ihn eine Erkrankung zur Rückkehr.
Mit: Jakob Mader, Johannes Krisch (Elias jung bzw. alt), Gerti Drassl (Mutter), Harald Windisch (Vater), Iris Unterberger, Carmen Gratl (Schwester jung bzw. alt), Verena Altenberger (Moid). Eine Produktion von METAFILM (Michael Cencig), WHeeFilm (Isabelle Welter, Rupert Henning) sowie itMedia.
Sie haben aber, so erzählte Regisseur Goiginger, bis zum Schluss gezaudert, ob sie es machen oder nicht. Eigentlich wollten sie auf Maturareise fahren?
Ich habe wirklich abgewartet bis zum letzten Moment, um mich schließlich dafür zu entscheiden. Ich bin jemand, der sich sehr viel Zeit nimmt, um die Dinge abzuwägen. Wenn ich mich dann aber für etwas entscheide, dann mach ich das mit 100 Prozent. Das war hier auch so ähnlich. Nach dem zweiten Casting hatte Adrian mir gesagt, dass ich von seiner Seite her der Elias bin. Er hat mir dann erzählt, was auf mich zukommen wird, wie etwas das Zu- und Abnehmen, Zigaretten rauchen, eine intensive Vorbereitung. Mir war auch klar, ich muss vielleicht meinen Zivildienst um ein Jahr aufschieben, wenn es sich nicht ganz ausgeht mit den Dreharbeiten. Es war also das für mich schon ein gravierender Eingriff in mein Leben.
Würden sie sich heute wieder so entscheiden?
Definitiv. Mit Adrian zu arbeiten, ist eine der besten Entscheidungen gewesen, die ich in meinem Leben getroffen habe. Ich bin total froh, dass ich es gemacht habe. Mir ist auch bewusst, dass ich damit, was den Regisseur, das Team und dieses Projekt betrifft, ganz oben angefangen habe.
Ihr hattet eine sehr lange Probephase?
Die Vorbereitung mit Adrian war etwas ganz Besonderes, auch wenn mir natürlich Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Denn ab dem Casting – das erste war im Winter 2019, das dritte vor meiner Matura - war immer irgendwas los. Als fix war, dass ich die Rolle bekomme, hat Adrian mir empfohlen, bestimmte Bücher zu lesen, die Elias eventuell auch gelesen hätte. Ich habe angefangen Tagebuch zu schreiben in der Rolle des Elias, um mich hineinfühlen zu können in sein Leben und hab dann auch angefangen mit Iris Unterberger, eine grandiose Schauspielerin und meine Film-Schwester, zu telefonieren. So bin ich auch dem Dialekt nähergekommen. Wir haben uns beispielsweise gemeinsam Geschichten ausgedacht, die Bruder und Schwester vielleicht gemeinsam gemacht und erlebt haben. Richtig intensiv ist es dann nach der Matura geworden - ich hatte, glaube ich, ein freies Wochenende, keine Maturareise (lacht) und bin dann gleich auf die Alm gekommen. Es gab in der Phase auch zweimal in der Woche quasi improvisierte Kameraarbeit mit Adrian.
Sie waren zur Vorbereitung auf dem Bergbauernhof?
Ich war dort zwei Monate, die Iris ein Monat. Wir haben dort alles mitgemacht - ausmisten, Zaun bauen, Kühe hinauftreiben, jeden Tag um 4:30 aufstehen, um die Kühe zu melken – das war eine sehr tolle Erfahrung. Einmal, nach dem Aufstehen auf der Alm, haben wir eine riesen Pfotenabdruck gefunden. Der Bauern hat gesagt, dass der einem Wolf gehört. Ich hab dann auch recherchiert und darüber gelesen, dass ein Wolf unterwegs ist. Wie ich dann allein auf der Hochalm war - der Bauer ist nur zum Melken raufgekommen -, bin ich in der Nacht auch nicht mehr aus der Hütte raus. Da oben gab es keinen Strom, nur Plumpsklo, für den Handy-Empfang musste man ein Stück laufen, ich hätte niemanden verständigen können. Die Hütte ist ursprünglich wohl aus dem 17 Jahrhundert, da waren auch Jahreszahlen eingeritzt von 1804 und 1798. Es war wirklich harte Arbeit da oben, aber es war auch ein tolles Gefühl, allein dort zu sein, eine besondere Erfahrung. Ich habe sogar überlegt, ob ich da nochmals mache.
Das klingt aber auch etwas gespenstisch.
Eine Kollegin hat mich noch wegen einer anderen Sache gewarnt. Wenn ich mitten in der Nacht etwas höre, das klingt, als würde ein Mädchen schreien, dann soll ich nicht zu sehr eingeschüchtert sein. Das sind Füchse, also wenn die miteinander fauchen, dann kann es so ähnlich klingen. Dann darf man nicht denken, dass die eigene Wahrnehmung komplett verschwimmt.
Sie haben zuvor den Dialekt angesprochen. Hatten sie einen Dialekt-Coach?
Es gab einen Dialekt-Coach, der war aber eher im Hintergrund und hauptsächlich zuständig dafür, das Drehbuch im Dialekt zu schreiben, damit alle im Team das Gleiche haben, woran sie sich festhalten können beim Reden. Am Anfang hat er eine Fassung geschrieben, die ganz zillertalerisch war. Das haben ganz viele nicht mehr verstanden. Dann hat man sich für eine moderatere Fassung entschieden. Ich hatte nur einmal Kontakt zum Dialekt-Coach. Ich habe es ja am Bauernhof quasi richtig gelernt. Das war Adrian auch ganz wichtig – er hat gesagt, du gehst da rauf und musst auch den Dialekt richtig lernen.
Bei „Märzengrund“ gab es einen Winter- und einen Sommerdreh. Es muss enorm anstrengend gewesen sein, weil da so viel Schnee war und weil ihr auf über 2000 Meter gearbeitet habt.
Es war, um ehrlich zu sein, ein großes Privileg, dort oben in der Höhe in dieser Ruhe zu arbeiten, mitten in der Natur, direkt an der Location, wo man sich nichts vorstellen muss und wo man einfach sein konnte. Klar war es auch intensiv und auch anstrengend. Trucks oder Autos konnten nur bis zum bestimmten Standpunkt rauffahren und die letzten Höhen-Meter bis zum Set, das war nochmals eine halbe Stunde Weg, das sind wir dann an jedem Drehtag noch zu Fuß hinauf.
Mit Equipment?
Ja, da war ich sehr privilegiert als Schauspieler. Ich habe aber gerne jemandem etwas abgenommen, aber wirklich ganz viel Respekt für die Maske, die Technik, Kostüm usw., die fast die ganze Zeit das Zeug raufschleppen mussten. Oben gab es nur einen Container mit dem Grund-Equipment.
Film-Figuren verändern sich, entwickeln sich im Laufe der Arbeit an einem Film, es gibt Interaktionen, wo sie anders oder ungeplant aufeinander reagieren, als man es aus dem Drehbuch herausgelesen hat. Eine Gerti Drassl oder auch ein Harald Windisch, die spielen im besten Sinn mit ihren Rollen. Wie ging es ihnen damit?
Durch die intensive Vorbereitung waren diese Prozesse im Schauspiel, diese Charakterentwicklung bis hin zu Interaktionen, schon vor dem Dreh sehr stark gegeben. Es gab ja davor zweimal die Woche Proben. Was die Arbeit mit Adrian auch so besonders macht ist, dass er nach einer bestimmten Methode arbeitet. Das heißt, wir haben oft Texte auswendig gelernt und er ist dann zu einer Schauspielerin oder einem Schauspieler gegangen und hat gesagt, sagt das oder lass das aus und wir schauen wie das Gegenüber darauf reagiert. D. h. Es gab immer kleine Änderungen, die unerwartet kamen. Das war auch noch beim Dreh so. Da gab es Momente, die einfach komplett aus dem Nichts kamen und so echte menschliche Reaktionen ausgelöst haben. Zum Beispiel in der Szene, in der Elias wegfahren will und die Mutter ihn festhält und sagt: Liest du mir noch was vor? Das war improvisiert, das hab ich nicht gewusst und so reagiert man dann auch.
Heftig wirkt die Lawinenszene, auch wenn sie nur kurz im Film zu sehen ist.
Das war technisch eine riesen Aufgabe. Wir haben das nicht oben am Berg sondern im Tal gedreht. Dort war die Hütte neu aufgebaut. Hinter den Kulissen gab es einen Kran, der Schnee runterfallen ließ. Es gab einen Stuntman, der mich angegurtet hatte. In der Szene, in der ich aus der Hütte rausflüchte, haben sie versucht, es so zu timen, dass der Kran den Schnee runterfallen lässt, die Ventilatoren den Fake-Schnee – echter wäre zu schwer - rein blasen und der Stuntman mich am Gurt zieht, damit es so aussieht, als würde ich nach hinten gerissen - ich bin dann auf einer Matte gelandet. Ich hatte zunächst ein bisschen Respekt davor, denn ich bin nicht so der Typ Stuntman. Aber es hat ehrlich gesagt gegen Ende hin so viel Spaß gemacht, dass ich mit dieser Schneepappe in meinem Mund lachend auf der Matratze gelegen bin und gemeint hab, ich möchte das nochmals machen.
Ein Thema war sicher Kälte, etwa in der Szene, als sie nach der Lawine aufwachen oder auch Bach- oder See-Szenen.
Die physisch anstrengendste Szene war wirklich die Aufwachszene in der Lawine. Ich hatte zwar mehrere Schichten an, aber es gab nichts, was mich direkt hätte wärmen können. Ich bin dort eben eingebuddelt worden in den Schnee. Die Maske war noch da, hat mich geschminkt, Blut rauf geschmiert. Dafür muss man liegen, erst dann kann man sehen, wie das Blut sich verteilt. Und dann hieß es noch, wir können noch nicht drehen, wir müssten warten, bis die Sonne hinterm Berg verschwindet. Bis wir dann angefangen haben, habe ich meine Hände nicht mehr gespürt, also die waren wirklich abgefroren, komplett weiß. Aber ich glaube, das macht diese Szene auch so authentisch. Danach hatte ich den größten Schmerz meines Lebens, als das Blut wieder zu zirkulieren begonnen hat. Da sind mir die Tränen gekommen - es war einfach eine komplette Überforderung in dem Moment. Und es war Gott sei Dank ein One-Shot-Wonder und wir mussten es nicht nochmals drehen. Darüber war ich wirklich sehr froh.
Die Bäume durch den Schnee und durch die Gegend zu ziehen, das stelle ich mir auch nicht so lustig vor. Zumindest schaut es extrem kräfteraubend aus.
Wir haben ja a-chronologisch gearbeitet. Wir waren ganz oben und Adrian hatte gesagt, ich muss angestrengt sein, aus der Puste sein. Ich stehe also noch normal da, habe mit der Maske geplaudert und dann heißt es „Go“ und ich schleppe einen Baumstamm hoch und versuche dabei, angestrengt zu wirken. Adrian meinte danach, so wird das nichts, du musst wirklich angestrengt sein, du musst irgendwas machen, was dich aus der Puste bringt. Ich hatte dann fünf Minuten Vorbereitungszeit. Da bin ich den halben Berg runter und wieder rauf gerannt, bis ich wirklich komplett außer Atem war. Es hatten sich alle schon in Stellung gebracht, als ich wieder aufgetaucht bin. Ich bin aus dem Berglauf heraus direkt zum Baumstamm hin und hab dann tatsächlich komplett erschöpft den Baumstamm hoch geschleppt. Also, da war sehr viel körperliche Anstrengung dahinter, da sieht nicht nur so aus.
Was ist ihnen aus den Interaktionen mit den Schauspiel-Partnerinnen und Partnern besonders in Erinnerung geblieben?
Ich bin ein großer Fan von allen, die Arbeit mit ihnen war wahnsinnig beeindruckend. Und ich muss sagen, die Szenen mit Gerti und mit Iris, die haben mich wirklich geprägt. Vor den zweien hab ich so viel Respekt. Die Szene, in der mich die Gerti am Ohr aus dem See rauszieht und wie sie der Moid nachschreit – du kriegst mein Buam net –, das geht unter die Haut. Da waren Sachen – bei jedem Tag, jedem Versuch, eine Träne herauszudrücken – da denkt man, dahin möchte ich auch mal kommen. Das hat mich fasziniert. Und die Gerti kenne ich ja lustigerweise schon von „Vals“. Also, es war mir wirklich eine große Ehre, mit jedem von ihnen zu spielen. Meine Film-Schwester fühlt sich an wie eine echte Schwester, dieser Monat auf dem Bauernhof, das hat schon was mit uns gemacht. Wir haben uns jetzt bei den Premieren erst wieder gesehen – ich studiere derzeit in Wien – das ist einfach schön. Also bei den Szenen mit ihr, dafür gab es ein wirkliches Fundament, dieses Vertrauen, dieses Mögen, das war einfach echt.
Chronologisch vor der Szene, als Drassl sieh am Ohr aus dem See holt, ist die Unterwasser-Kussszene mit Verena Altenberg. Wie entstand die? Im See kann man das ja nicht umsetzen.
Wir waren in Rotholz, wo wir auch die Schulszenen gedreht haben. Dort gab es auch einen Pool, da haben die Requisiteure alles schwarz abgedeckt. Die Kamera war auch entsprechend vorbereitet. Wir haben, wenn ich mich recht erinnere, Gewichte bekommen, damit wir nicht aufsteigen. Und wir sind dann dort untergetaucht - in Wirklichkeit ist eine solche Szene im making of ja wahnsinnig unromantisch. Du bist untergetaucht, musst dabei schauen, dass du kein Wasser im Mund bekommst, berührst dich mit den Lippen und das war’s.
So ist Film – zwischen dem realen Dreh und der Wahrnehmung durchs Publikum liegen Welten.
Es war für mich eine der technischsten Szenen des ganzen Films.
Sie sind jetzt ständig auf Premieren. Auch ein neues Gefühl?
Ich war natürlich schon da und dort auf Premieren, aber nicht als Hauptdarsteller und auch nicht als Beteiligter beim Frage-Antwort-Teil nach der Filmvorführung. Das ist schon besonders. Ich liebe es auch, mich mit den Leuten danach auszutauschen, ihre Sicht auf den Film zu hören. Dieser Film bewegt viele sehr stark. Da höre ich gern zu. Natürlich ist es auch eine Möglichkeit, Kontakt zu anderen Schauspielerinnen und Schauspielern und anderen Filmemachern zu bekommen.
Sie haben erzählt, sie studieren Volkswirtschaft. Das ist für einen „Künstler“ doch ungewöhnlich. Jetzt geht es für ein Erasmus-Semester nach Edinburgh. Wollen sie danach wieder als Schauspieler arbeiten?
Das ist eine brennende Frage. Ich bin neugierig und bin für alles offen. Meine Erfahrungen im Ausland, die will ich auch machen. Außerdem wäre das bei Erasmus gar nicht mehr anders möglich gewesen. Das Studium war zuletzt mein Hauptfokus. Ich will verstehen wie die Welt funktioniert. Ich mache das auch mit Leib und Seele. Aber genauso gern mache ich Schauspiel und da bin ich mit vollem Herzen dabei. Jetzt gehe ich mal nach Schottland, vielleicht lässt sich das dort irgendwie verbinden. Und ich bin jung, ich habe ja noch Zeit. Mal schauen, was kommt.
Danke für das Gespräch.
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