Lesen, wie das so war vor dem gesellschaftlichen Notbetrieb

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Kolumne und Buchkritik: Dass Leif Randts „Allegro Pastell“ nicht mit der Gegenwart zusammenpasst, liegt nicht an dem Buch, sondern an der Gegenwart.

Buch. Wenn das deutsche Feuilleton einen Roman als „eines der wichtigsten Bücher der deutschen Gegenwartsliteratur“, gar als „perfekte Durchdringung der Gegenwart“ (nachzulesen hier in Die Zeit) einbucht, dann wird man hellhörig.

Wenn sich die angesprochene Gegenwart zu dieser Literatur von einem Tag auf den anderen auch noch völlig umkrempelt, dann darf mit einer gewissen Abenteuerlust nachgelesen werden.

Schließlich: Wann ist Lektüre zuletzt so existenziell gewesen wie jetzt?

Wo soll man sonst ein von sich getrenntes Draußen, ein eigenständiges Anderes, ein nicht auf Bildschirmgröße geschrumpftes Gegenüber abrufen als im Lesen?

Wer sonst erinnert an das, was wir waren, und das, wovon wir träumten, es in Zukunft zu sein?

Bei Leif Randts „Allegro Pastell“, dem eingangs erwähnten Generationenbuch, geht es noch dazu um genau jenes heutige Leben, das sich jetzt als so verdammt fragil herausgestellt hat.

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