Land Oberösterreich kaufte Bilder von Odin Wiesinger

Ein Bild von Odin Wiesinger - zu sehen am Bildschirm.
1.980 Euro zahlte Oberösterreich für den "Mozartzyklus" von Odin Wiesinger, dessen Berufung in den Landekulturbeirat OÖ für Kritik sorgt.

Die aktuelle Debatte um den höcht umstrittenen Maler Odin Wiesinger, der für die FPÖ in der kommenden Funktionsperiode im oberösterreichischen Landeskulturbeirat sitzen soll, ist nun - wie derStandard berichtet - um ein pikantes Detail reicher. Denn zwei Werke des Malers sind Teil der Kunstsammlung des Landes.

Dass die Länder und der Bund Kunstwerke von zeitgenössischen Malern ankaufen und dabei eine Bandbreite abgebildet werden soll, ist gesetzliche Aufgabe der Kulturabteilungen. Bei den vom Land Oberösterreich angekauften Bildern handelt es sich zwar nicht um solche Motive wie die, für die Wiesinger aktuell heftig kritisiert wird – nämlich u. a. Soldatendarstellungen, die Kunstkritiker als "völkische Blut-und-Boden-Malerei" bezeichnen -, sondern um harmlose Bildmotive, die sich mit Wolfgang Amadeus Mozart auseinandersetzen. Aber wie der Ankauf im konkreten Fall zustande gekommen sein soll, heizt die Causa Wiesinger weiter an. So berichtet derStandard etwa in der aktuellen Ausgabe (Donnerstag) davon, dass die Bilder informell und nicht – wie üblich – über eine offizielle Juryempfehlung angekauft wurden. 

Wie kam es dazu?
Laut derStandard beginnt die Geschichte im Jahr 2010, als in den Räumen des FPÖ-Klubs eine Ausstellung mit Werken Wiesingers stattfand. Im Zuge dessen soll sich der blaue Klubdirektor Ferdinand Watschinger an den damaligen Landeskulturdirektor Reinhard Mattes gewandt und diesen zu einem Ankauf durch das Land gedrängt haben. Mattes willigte schließlich Anfang Jänner 2011 ein und segnete den Ankauf zweier Gemälde – 26 × 26, Öl auf Leinwand, ohne Titel / Vermerk Mozartzyklus aus dem Jahr 2006 – um 990 Euro pro Bild ab.

Die aktuelle Kulturabteilung des Landes Oberösterreich bestätigte derStandard den Ankauf der Bilder, Landeskulturdirektor Reinhold Kräter sieht die Verantwortung aber nicht bei sich: Die Ankäufe seien in die Zeit seines Vorgängers gefallen. Gelagert werden die Bilder des umstrittenen Künstlers im OÖ Kulturquartier im Ursulinenhof.

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