"König Lear" im Burgtheater: Zwischen Nichts und Nichts

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Stefan Bachmann holte die Produktion des Schauspiel Köln nach Wien: Eine bemerkenswerte Inszenierung.

Das erste Wort ist: „Nichts“.

Die Bühne (Simeon Meier) ist kahl, schwarz. Am Boden liegen Menschen, wie Leichen. Hier regiert die Nacht. Langsam erheben sich die Statisten und tragen Lear auf einem großen Brett.

„König Lear“ ist vielleicht William Shakespeares finsterstes Stück. Der alt geworden,  starrsinnige und reizbare König dankt ab und will sein Reich unter seinen drei Töchtern aufteilen. Als Gegenleistung verlangt er, dass sie ihn ihrer Liebe versichern. Goneril und Regan tun dies, wortreich. Ausgerechnet sein Liebling, seine jüngste Tochter Cordelia, verweigert diese Fleißaufgabe. Lear gerät in Wut und verstößt sie – und wird seinerseits von den beiden anderen verstoßen, sobald sie ihr Erbe angetreten haben.

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