J.K. Rowling: "Labyrinthartige Pläne" gegen Enttarnung

Kritiker warfen Harry-Potter-Verfasserin vor, die Enttarnung ihres Pseudonyms selbst forciert zu haben.

Die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling hat versichert, sie habe sich große Mühe gegeben, ihre Identität als Autorin des Krimis "The Cuckoo's Calling" zu verheimlichen. Sie habe tagelang die Unterschrift ihres Alteregos Robert Galbraith geübt, um sie sicher zu beherrschen, schrieb die britische Erfolgsautorin am Mittwoch auf der Webseite des fiktiven Krimiautors Galbraith. Kritiker hatten Rowling vorgeworfen, selbst ihre Enttarnung inszeniert zu haben, um das Buch zu bewerben.

"Hätte jemand die labyrinthartigen Pläne gesehen, um meine Identität zu verheimlichen (oder meinen Gesichtsausdruck, als ich verstand, dass das Spiel aus war!) hätten sie verstanden, wie wenig ich entdeckt werden wollte", schrieb Rowling, deren Harry-Potter-Bücher sich weltweit 450 Millionen Mal verkauften. Sie habe ein ganzes Wochenende die Unterschrift von Galbraith geübt, damit sie beim Signieren des Buches einheitlich und überzeugend erscheine, schrieb die 47-Jährige.

Rowling hatte ihre Identität bei der Veröffentlichung des Krimis geheim halten wollen, um sicherzustellen, dass das Buch von den Kritikern unabhängig bewertet wird. Die britische Rechtsfirma Russells entschuldigte sich vergangene Woche bei Rowling, da einer ihrer Partner ihre Identität ausgeplaudert habe. Nach der Enthüllung der wahren Autorin des Krimis, in dem ein Privatdetektiv den angeblichen Selbstmord eines Models untersucht, waren die Verkaufszahlen vergangene Woche in die Höhe geschossen.

Bald auch auf Deutsch

"Nutznieser" der Enthüllung ist der Münchner Blanvalet Verlag, der sich bereits im Februar die Rechte an dem vermeintlichen Romandebüt "sicherte. Rowlings Autorenschaft war vergangene Woche von der britischen Zeitung "Sunday Times" enthüllt worden. Der Roman soll nun unter dem Titel "Der Ruf des Kuckucks" möglichst bald auf Deutsch erscheinen.

Rowling versicherte, der Krimi habe sich auch zuvor gut verkauft. Zwei Filmfirmen hätten zudem Interesse bekundet, die Rechte an dem Krimi zu kaufen, um ihn fürs Fernsehen zu verfilmen. Ihr erster Roman für Erwachsene hatte letztes Jahr gemischte Kritiken bekommen.

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