Brandherd, Bühne und Boykott: Wie Israel den Song Contest spaltet

69th Eurovision Song Contest - 2nd Semi Final
Der Song Contest 2025 stellt die Europäische Rundfunkunion vor eine Zerreißprobe. Zwischen politischen Konflikten und dem Anspruch auf Unabhängigkeit wird deutlich, dass Musik nicht immer verbindet.

Zusammenfassung

  • Der Song Contest ist politisch aufgeladen, insbesondere hinsichtlich Israels Teilnahme aufgrund von Protesten und Boykottaufrufen.
  • Die EBU steht vor dem Dilemma, zwischen ihrem Auftrag für freien Rundfunk und dem Druck, Israel auszuschließen, zu balancieren.
  • Israels Teilnahme am ESC wird kritisiert, da viele die Werte des Wettbewerbs wie Frieden und Einheit gefährdet sehen.

„Love, love, peace, peace“ hauchten Måns Zelmerlöw und Petra Mede 2016 augenzwinkernd ins Mikrofon. Der Auftritt des Moderationsduos beim Eurovision Song Contest in Stockholm parodierte mit brennendem Klavier, Brot backenden Omas und butterstampfenden Schönheiten all die absurden Klischees des Wettbewerbs. Es war eine liebevolle Hommage an das Phänomen ESC und an die Idee, dass Musik für Vielfalt, Offenheit und ein friedliches Miteinander stehen kann.

Neun Jahre später hallt dieser Traum von Einigkeit wie ein nostalgischer Refrain durch eine Gegenwart, in der die Harmonie des Wettbewerbs zunehmend unter Spannung steht. Die Eurovision-Bühne hat sich seither gewandelt, nicht nur optisch, sondern vor allem in ihrer politischen Aufladung. Proteste, Sicherheitsvorkehrungen und Boykottforderungen drehen sich 2025 in Basel vor allem um ein Land – Israel

Und so stellt sich mehr denn je die Frage: Wie unpolitisch darf ein durch und durch politisches Spektakel wie der Song Contest überhaupt sein?

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