Handke hält Zwiesprache: „Meine chronische Wortklaubkrankheit“

Tendenziell heiter und auch selbstkritisch: Peter Handke
Der Träger des Literaturnobelpreises 2019 wird am 6. Dezember 80 Jahre alt. Zwei Tage später wird „Zwiegespräch“ in Wien uraufgeführt

Mögen ihm noch so viele am Zeug flicken, weil er, der Sturschädel, seinen Weg gegangen ist, der mitunter ein Irrweg war und eine Irrfahrt wie jene des Odysseus. Weil er sich, der Gerechtigkeitsfanatiker, verrannt hat in politische Ansichten, weil er unverständlicherweise sogar Slobodan Milošević, angeklagt wegen Völkermord und anderer Kriegsverbrechen, die letzte Ehre erwies – bei dessen Begräbnis am 18. März 2006 in Požarevac (Serbien).

Denn eines weiß er genau: Seine Texte über den von ihm beklagten Zerfall von Titos Jugoslawien und die Auswirkungen des Krieges am Balkan sind keine ausgewogenen Tatsachenberichte, sondern, auch wenn sie zum Teil in Zeitungen veröffentlicht worden sind, schlicht Literatur.

 

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