Venedig auf Sparkurs: Weniger Stars, viel Qualität
Weniger Stars, aber viel Qualität: Unter diesem Motto stehen die 70. Filmfestspiele von Venedig vom 28. August bis zum 7. September, dessen Programm am Donnerstag in Rom vorgestellt wurde. 20 Filme gehen ins Rennen um den "Goldenen Löwen", jedoch keiner aus Österreich. Viele Filme befassen sich mit dem Thema der Krise, kündigte Festivaldirektor Alberto Barbera bei einer Pressekonferenz in Rom an. Wer in Venedig auf große Namen auf dem Red Carpet hofft, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. An klangvollen Namen wird es dieses Jahr am Lido mangeln.
Film mit Clooney und Bullock zur Eröffnung
Autogramm-Jäger in Venedig werden jedoch nicht ganz enttäuscht werden. "Gravity", ein Science-Fiction-Film des Mexikaners Alfonso Cuaron mit George Clooney und Sandra Bullock, wird die Filmfestspiele von Venedig eröffnen. Der Film wird am 28. August in 3D außerhalb des Wettbewerbs gezeigt. Dabei handelt es sich um einen Thriller, in dem Bullock und Clooney zwei Astronauten auf einer Routine-Mission darstellen, die nach der Zerstörung ihres Shuttles plötzlich von der Welt abgeschnitten sind.
Zu den Filmen, die um den Goldenen Löwen ins Rennen gehen, zählt „Child of God“ des US-Regisseurs James Franco. Die USA gehen auch mit David Gordon Greens Streifen „Joe“ mit Nicolas Cage in der Hauptrolle ins Rennen. Gute Chancen werden Jonathan Glazers Film „Under the Skin“ mit Scarlett Johannson in der Hauptrolle eingeräumt. US-Regisseur John Curran präsentiert den Film „Tracks“ mit Mia Wasikowska als Hauptdarstellerin vor. Fans des britischen Regisseurs Stephen Frears warten mit Spannung auf die Premiere seines neuen Werks „Philomena“ mit Judi Dench und Steve Coogan.
Die Filme im Wettbewerb sind laut Festivaldirektor Barbera ein Spiegel der heutigen Realität. „Viele Streifen die wir gewählt haben, erzählen über die soziale, wirtschaftliche und familiäre Krise in der heutigen Zeit. Was diesen Filmen gemeinsam ist, ist der Mangel an Perspektiven. Kein Regisseur zeigt sich optimistisch. Viele Streifen beschreiben ein tragisches Bild der Gesellschaft, von Gewalt in der Familie, über Prostitution bis zu Pädophilie“, meinte Barbera.
Der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci ist Jurypräsident in Venedig. Bertolucci hatte bereits vor genau 30 Jahren im Jahr 1983 die Jury des Festivals geleitet. Der US-Regisseur William Friedkin wird den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk erhalten. Zahlreiche Werke des Filmemachers sollen in Venedig gezeigt werden.
Insgesamt 20 Filme gehen in das diesjährige Rennen um den Goldenen Löwen von Venedig. Die Filme im Überblick:
"Es-Stouh (The Rooftops)" von Merzak Allouache (Algerien, Frankreich)
"L'Intrepido" von Gianni Amelio (Italien)
"Miss Violence" von Alexandros Avranas (Griechenland)
"Tracks" von John Curran (Großbritanien, Australien)
"Via Castellana Bandiera" von Emma Dante (Italien, Schweiz, Frankreich)
"Tom à la ferme" von Xavier Dolan (Kanada, Frankreich)
"Child of God" von James Franco (USA)
"Philomena" von Stephen Frears (Großbritanien)
"La jalousie" von Philippe Garrel (Frankreich)
"The Zero Theorem" von Terry Gilliam (Großbritanien, USA)
"Ana Arabia" von Amos Gitai (Israel, Frankreich)
"Under the Skin" von Jonathan Glazer (Großbritanien, USA)
"Joe" von David Gordon Green (USA)
"Die Frau des Polizisten" von Philip Gröning (Deutschland)
"Parkland" von Peter Landesman (USA)
"Kaze tachinu" von Hayao Miyazaki (Japan)
"The Unknown Known: the Life and Times of Donald Rumsfeld" von Errol Morris (USA)
"Night Moves" von Kelly Reichardt (USA)
"Sacro GRA" von Gianfranco Rosi (Italien)
"Jiaoyou (Stray Dogs)" von Tsai Ming-liang (Taipeh-China, Frankreich)
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