Bogdan Roščić stellt Programm vor und bewirbt sich erneut

Bogdan Roščić stellt Programm vor und bewirbt sich erneut
Wiener Staatsoper: Bogdan Roščić zeigt in der Spielzeit 2022/’23 sieben Premieren sowie zwei neue Ballettabende und wird sich für das ausgeschriebene Amt des Direktors erneut bewerben.

Ja, er will. Wieder muss man hinzufügen. Erst vor wenigen Tagen wurde die Position des Direktors der Wiener Staatsoper gesetzmäßig neu ausgeschrieben, und der amtierende Chef Bogdan Roščić strebt eine zweite Amtszeit über das Jahr 2025 hinaus an. Das gab Roščić im Rahmen der Spielplanpräsentation für die Saison 2022/’23 bekannt.

Und diese bringt sieben Opernpremieren, zwei neue Ballettabende und die eine oder andere Neuerung. Die aktuellste Änderung zuerst. Bereits ab 2. Mai werden die pandemiebedingt zu Sitzplätzen umfunktionierten Stehplätze wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt; ab der kommenden Spielzeit gibt es für die Stehplätze im Parterre, am Balkon und auf der Galerie allerdings unterschiedliche Preisklassen. Zudem wird die Anzahl der danach verfügbaren Plätze aus Abstandsgründen reduziert.

Die aktuell laufende Saison sei – so Bogdan Roščić – „eine extrem schwierige“ gewesen. „In den schlimmsten Zeiten der Pandemie wussten wir, was geht oder was leider nicht geht.“ Heuer kämpfe man mit kurzfristigen, krankheitsbedingten Umbesetzungen; auch das Ausbleiben der Touristen ist nach wie vor eine Tatsache. Aber: „Wir sind trotz der Absage des Opernballs im Budgetrahmen.“

Offen für die Jugend

Für die Zukunft gilt: Das Haus soll sich weiter öffnen und für alle Menschen da sein. Bogdan Roščić: „Wir haben nicht nur zum Teil die teuersten Karten der Opernwelt, wir haben auch weiterhin die günstigsten“, mit denen verstärkt die Jugend angesprochen werden soll.

Programmatisch steht die kommende Saison im Zeichen von Gustav Mahler, zumal alle Premieren „einen direkten oder indirekten Bezug“ zu dem Komponisten und einstigem Staatsoperndirektor haben sollen. So gilt die Eröffnungspremiere „Von der Liebe Tod“ explizit Mahler. Calixto Bieito setzt „Das klagende Lied“ und die „Kindertotenlieder“ in Szene; am Pult des Staatsopernorchesters steht Lorenzo Viotti.

Offen für Fortsetzungen

Keith Warner inszeniert Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ neu; Musikdirektor Philippe Jordan kann auf eine nominelle Topbesetzung vertrauen. Jordan wird auch die Neuinszenierung der „Salome“ von Richard Strauss in der Regie von Cyril Teste dirigieren; die Titelpartie singt Malin Byström.

Fortgesetzt werden der Mozart/Da Ponte-Zyklus mit „Le nozze di Figaro“ in der Inszenierung von Barrie Kosky (Dirigent: Jordan) sowie der Claudio Monteverdi-Zyklus mit Il ritorno d’ Ulisse in patria“ in der Regie von Jossi Wieler und Sergio Morabito mit dem Concentus Musicus unter Dirigent Pablo Heras-Casado. Mit „Dialogues des Carmélites“ von Francis Poulenc kommt ein Meisterwerk des 20. Jahrhunderts an den Ring. Bertrand de Billy dirigiert; Regie führt Magdalena Fuchsberger. Und als Jugendoper wird Ludger Vollmers „Tschick“ nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf gezeigt. Im Ballett gibt es „Dornröschen“ und die „Goldberg-Variationen“.

Stars wie Nina Stemme, Piotr Beczała, Elīna Garanča, Asmik Grigorian, Jonas Kaufmann oder Sonya Yoncheva sind auch vertreten; Anna Netrebko hat einen gültigen Vertrag für Verdis „Aida“. Ob sie kommen wird, ist unklar.

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